Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, und für viele Menschen ist dies der perfekte Zeitpunkt, um Obst und Gemüse aus der Region haltbar zu machen. Pauline Mittermayr, eine 29-jährige Seminarbäuerin aus Pennewang, hat sich genau dieser Aufgabe verschrieben und teilt ihre wertvollen Tipps und Rezepte. Als zweifache Mutter weiß sie, wie wichtig es ist, die reiche Ernte aus der Region sinnvoll zu nutzen, um auch in den Wintermonaten gesundheitliche Vorteile genießen zu können.
Mit einer Fülle an Ratschlägen zeigt Pauline, wie man aus frischen regionalen Produkten köstliche Vorräte für die kalte Jahreszeit herstellen kann. Von Sirup über Marmeladen bis hin zu Schnäpsen und verschiedenen Kompotts – die Bandbreite der Möglichkeiten ist riesig. „Es gibt viele Arten, Obst haltbar zu machen“, erklärt sie mit Begeisterung. Ein besonders beliebtes Vorgehen ist das Einfrieren von Steinfrüchten wie Marillen und Zwetschken. Dabei werden die entkernten Früchte auf ein Backblech gelegt, einzeln gefroren und können später für Kuchen oder Desserts verwendet werden. Gleichzeitig empfiehlt sie, Beeren in Getränken wie Punsch oder als leckeres Topping für Müsli zu nutzen.
Praktische Tipps zur Obstverarbeitung
Ein einfaches und schmackhaftes Rezept ist das Fruchtkompott mit Vanillepulver, das sich hervorragend als fruchtiger Begleiter für Süßspeisen wie Kaiserschmarrn eignet. Für die Haltbarmachung von Kernobst wie Äpfeln und Birnen zeigt Pauline, wie man diese richtig eingekocht. Die Früchte müssen geschält, geviertelt und entkernt werden, dann in ein Glas gefüllt werden. „Zuckerwasser über das Obst geben, bis es bedeckt ist“, erklärt sie. Die Gläser kommen in einen Ofen, der auf ein Backblech mit Wasser gestellt wird und müssen für etwa eine Stunde bei 100 Grad erhitzt werden, bis sich in den Gläsern Luftbläschen bilden. So haltbar gemacht, können die Gläser über Jahre aufbewahrt werden.
Um Gemüse für den Winter vorzubereiten, bietet es sich an, es einzuglären oder durch Fermentation haltbar zu machen. Dies kann entweder essig- oder salzsauer geschehen. Ein weiterer guter Tipp von Pauline ist das richtige Lagern von Wurzelgemüse: „Erdige Karotten oder Kartoffeln sollten vor der Lagerung nicht gewaschen oder geschält werden, sondern kühl und dunkel aufbewahrt werden.“ Für das Fermentieren hat sie zudem eine klare Anweisung: 20 Gramm Salz pro Liter Wasser, damit das Gemüse vollständig unter der Lake bleibt. Nach einigen Tagen bei Raumtemperatur wird das Gemüse im Kühlschrank gelagert, während Sauerkraut etwa vier bis sechs Wochen an einem kühlen Ort stehen gelassen wird.
Leckere Rezepte für den Winter
Ein weiteres Highlight ist die Zubereitung von Kürbismarmelade, die in der kälteren Jahreszeit besonders beliebt ist. Dafür werden ein halbes Kilo Hokkaido-Kürbis, ebenso viele Äpfel und Gelierzucker benötigt. Nach dem Dämpfen des Kürbisses werden die Äpfel hinzugefügt und alles zusammen mit den restlichen Zutaten gekocht, bis eine köstliche Marmelade entsteht.
Ein süß-saurer Zucchinisalat ist eine weitere tolle Beilage für den Winter. Hierbei werden Zucchini in feine Scheiben und Zwiebeln in Ringe geschnitten und in ein Glas gefüllt. Ein Sud aus Wasser, Essig und Gewürzen wird dann über das Gemüse gegossen, bis es vollständig bedeckt ist.
Für alle, die Interesse an weiteren Rezepten haben, bietet Pauline Mittermayr auf ihrem Instagram-Profil @die.kochbaeuerin zahlreiche Anregungen zum Nachkochen an. Zudem sind auf der Webseite des Ländlichen Fortbildungsinstituts Oberösterreich verschiedene Kurse zu finden, die sich mit der Haltbarmachung von Lebensmitteln beschäftigen.