SATTLEDT. In einer Zeit, in der die Herkunft von Lebensmitteln und Blumen zunehmend in den Fokus der Verbraucher rückt, bietet die 35-jährige Agrarwissenschaftlerin Elisabeth Rehrl, bekannt als Lisi Grün, eine erfrischende Alternative. Ihre Leidenschaft für den Anbau von Blumen und Gemüse, die sie mit ihrer Familie teilt, sorgt dafür, dass ihre Pflanzen nicht nur frisch, sondern auch direkt vor der Haustür wachsen. An einem bescheidenen Standort in Sattledt werden die Blumen nicht nur gezüchtet, sondern auch zum Selbstpflücken angeboten.
Der Weg von Lisi Grün in die Welt der Blumen begann in ihrem eigenen Garten, wo sie zunächst Gemüse für den Eigenbedarf anbaute. „Irgendwann hat sich das einfach in Richtung Blumen entwickelt“, erzählt sie und erinnert sich an die Anfänge, als sie die ersten Dahlienknollen von dem Bauernhof ihrer Schwiegereltern mit nach Sattledt brachte. Es war der Beginn eines florierenden Abenteuers, das heute auf etwa 3.000 Quadratmetern floriert.
Pflanzenvielfalt und nachhaltige Methoden
Heute pflegt sie eine beeindruckende Menge von rund 200 Dahlien in 20 verschiedenen Sorten, ergänzt durch eine bunte Palette anderer Pflanzenarten wie Zinnien, Lilien, Sonnenblumen und mehr. Besonders angesagt sind wieder die einst als altmodisch geltenden Trockenblumen, wie beispielsweise Strohblumen und Limonium. „Sie haben ihr verstaubtes Image wirklich verloren“, sagt die begeisterte Gärtnerin. Lisi hat die Kunst des Blumenbindens von ihrer Mutter gelernt und zusätzlich über Plattformen wie YouTube vertieft.
Ein besonders wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die nachhaltige Bodenbearbeitung. Mit einer Bio-Zertifizierung versehen, legt sie großen Wert darauf, den Boden so wenig wie möglich zu bearbeiten. „Ich setze auf eine dicke Mulchschicht und Gründüngung, um die Mikroorganismen im Boden nicht zu stören“, erklärt sie. Das Ergebnis sind gesunde, kräftige Pflanzen, die dank der natürlichen Anbaumethode gedeihen können.
In der Hochsaison, die bis Mitte Juli dauert, bringt Lisi Grün ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zusammen, um live zu zeigen, wie man aus frischen Blumen beeindruckende Sträuße oder Trockenkränze bindet. Ihre praktische Erfahrung aus Praktika und Studien hat ihr eine solide Grundlage für diesen kreativen Prozess gegeben.
Direkter Genuss vom Feld
Ab März ist es in Sattledt möglich, selbst Narzissen und Märzenbecher zu schneiden, gefolgt von Dahlien und Sonnenblumen bis hin zu Chrysanthemen im späten Herbst. Lisi hat zudem damit begonnen, lokale Floristen mit ihren frischen Schnittblumen zu beliefern. „Es ist wunderbar, denn die Blumen sind frisch und kommen nicht von weit her“, erklärt sie. Insbesondere fragile Sorten, die auf langen Transportwegen oft verloren gehen, profitieren von ihrem direkten Angebot.
Wer die Freude an Blumen noch intensiver erleben möchte, hat die Möglichkeit, an einem Workshop teilzunehmen. In Zusammenarbeit mit zwei Floristinnen können Interessierte selbst Hand anlegen und lernen, wie sie aus blühenden Schönheiten beeindruckende Arrangements erstellen. Weitere Informationen sind auf ihrer Website zu finden: www.lisigruen.at.