Wels-Land

Alkoholfreie Zone am Kaiser-Josef-Platz: Ein umstrittenes Verbot

Der Welser Gemeinderat hat jetzt mit großer Mehrheit ein Alkoholverbot für den Kaiser-Josef-Platz beschlossen – ein Schritt gegen Raufereien und Lärm, aber wird das das Problem wirklich lösen?

Der Welser Gemeinderat hat kürzlich mit überwältigender Mehrheit für ein Alkoholverbot am Kaiser-Josef-Platz gestimmt. Diese Entscheidung wurde von sämtlichen Parteien, abgesehen von den Grünen, befürwortet. Initiator des Vorstoßes war der Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß von der FPÖ, der auf die besorgniserregende Situation in diesem Bereich hinwies, die durch Beschwerden von Anwohnern, Passanten und Nutzern der nahegelegenen Busdrehscheibe ausgelöst wurde.

„Raufereien, Geschrei, Musik aus mitgebrachten Boxen und sichtbarer Müll sind Teil des Alltags geworden“, so ein Anwohner. Gerhard Kroiß betonte in der Debatte, dass der neu gestaltete Platz nicht von „zwielichtigen Gestalten“ belästigt werden sollte. Er verwies auf die Herausforderungen, mit denen die Anwohner konfrontiert sind, und anscheinend auch auf die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung.

Bedenken der Polizei und der Grünen

Die Polizei äußerte jedoch Bedenken, dass das Verbot nur eine Verlagerung des Problems darstellt. Ein Beamter der Exekutive erklärte: „Das verlagert das Problem nur woanders hin und löst es nicht.“ Diese Skepsis wird von den Grünen geteilt, die darauf hinwiesen, dass einfache Lösungen nicht existieren. So kritisierte Stadtrat Thomas Rammerstorfer: „Mit einem Verbot verdrängt man die Szene nur und nicht die Probleme.“ Er betonte, dass die bisherigen Maßnahmen am Bahnhofsvorplatz, wo seit 2013 ein Alkoholverbot gilt, lediglich eine Verlagerung der Probleme zur Folge hatten.

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Um die Situation am Kaiser-Josef-Platz nachhaltig zu verbessern, plädiert Rammerstorfer für ein umfassendes Maßnahmenpaket. Dazu gehöre, dass die Polizei oder die Ordnungswache durchaus bei Delikten eingreifen sollten, es aber auch der sozialarbeiterischen Komponente bedarf, wie etwa Streetwork, um das Milieu langfristig in den Griff zu bekommen. Stattdessen, kritisierte er, setze die Stadt oft auf teure Aktionen wie Videoüberwachung oder diverse Verbote, die nicht die Ursache der Probleme anpacken, sondern simpel unangenehme Gruppen vertreiben.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Verhältnisse am Kaiser-Josef-Platz nach der Einführung des Alkoholverbots tatsächlich entwickeln. Die Diskussion zeigt deutlich, dass es komplexere Lösungen benötigt, um das soziale Miteinander im Stadtgebiet zu fördern und gleichzeitig für die Sicherheit der Anwohner zu sorgen. Weitere Informationen zu den Hintergründen der Entscheidung finden sich in einem Artikel von www.meinbezirk.at.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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