In Wels fand kürzlich die Agro Tier und die Welser Herbstmesse statt, eine bedeutende Veranstaltung, die über 50.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet und von Bundespräsident Alexander van der Bellen eröffnet wurde. Mit 280 Ausstellern aus acht verschiedenen Nationen zieht diese Messe nicht nur die Aufmerksamkeit der landwirtschaftlichen Gemeinschaft auf sich, sondern auch die der breiten Öffentlichkeit. Van der Bellen hob in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit des Miteinanders und des Dialogs in der Gesellschaft hervor und betonte, wie fundamental dies für die Bewältigung gegenwärtiger Herausforderungen ist.
Der Bundespräsident lenkte die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit, Extremismus in jeglicher Form abzulehnen. Stattdessen sollten die Anstrengungen verstärkt werden, um Gemeinsamkeiten zu fördern. „Es gibt Kräfte, die das Miteinander schwächen, die die Gräben zwischen uns vertiefen“, erklärte van der Bellen und verwies auf vergangene Krisen wie das Waldsterben oder die Pandemie, die durch gemeinsames Handeln erfolgreich bewältigt werden konnten.
Wertschätzung für die Landwirtschaft
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft. Van der Bellen würdigte ausdrücklich den Erfolg kleiner und mittlerer Betriebe im Land, die angesichts des globalen Trends zur Industrialisierung bestehen bleiben. „Wir sind Vorreiter im Bereich des ökologischen Landbaus“, stellte er fest und hob hervor, wie wichtig es sei, die alpine Landwirtschaft zu bewahren und die Kulturlandschaften zu erhalten. Diese Aspekte sind nicht nur für die Umwelt von Bedeutung, sondern unterstützen ebenfalls den sanften Tourismus und die lokale Wirtschaft.
Thomas Stelzer, der Landeshauptmann, schloss sich dieser Meinung an und nannte die Landwirtschaft einen „Wirtschaftsmotor“, der Arbeitsplätze sichert und zur Wertschöpfung in der Region beiträgt. „Wir wissen und schätzen, was die Landwirtschaft für unser Land bedeutet“, sagte er und betonte die Wichtigkeit regionaler Lebensmittel, die durch kurze Transportwege gleichzeitig Klimaschutz und Versorgungssicherheit fördern.
Innovationen und neue Technologien
Die Agro Tier stellt sich als vitales Schaufenster für die Landwirtschaft dar, in dem es Möglichkeiten gibt, neue Trends und Technologien kennenzulernen. Stelzer erweiterte diese Perspektive und forderte, dass die Bürokratie für die Landwirte nicht weiter zunehmen sollte. Stattdessen sei ein Abbau von Vorschriften notwendig, um die Arbeit in der Landwirtschaft nicht zusätzlich zu erschweren. Er verwies auf wichtige Themen wie Renaturierung und Nachhaltigkeit, die bei der politischen Gestaltung nicht übersehen werden dürften.
„Die Landwirtschaft ist das Rückgrat unserer Gesellschaft“, so der Messe-Direktor Peter Franzmayr in seiner Rede. Er betonte, dass die Agro Tier Plattform für Information und Innovation darstellt, die eine Brücke zwischen Erzeugern und Verbrauchern schlägt. Durch den Austausch und die Präsentation auf der Messe können neue Ideen und Lösungen gemeinsam entwickelt werden.
An den vier Messetagen bis zum 8. September haben Besucher die Möglichkeit, sich umfassend über die neuesten Entwicklungen in der Landwirtschaft zu informieren und die Vielfalt der Branche kennenzulernen. Weitere Details zum Programm sind erhältlich. Die Agro Tier und die Welser Herbstmesse unterstreichen nicht nur die Rolle der Landwirtschaft in der Gesellschaft, sondern auch die Bedeutung des Dialogs und der Zusammenarbeit in turbulenten Zeiten.
Von Roland Korntner
