Wels-Land

Ärztemangel in Wels: Chancen und Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung

Ärztemangel in Wels: Gesundheitsreferent Klaus Schinninger warnt vor dem akuten Fehlen von Hausärzten und kämpft um Lösungen – die Zeit drängt!

WELS. Die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung in Österreich nehmen spürbar zu. Vor allem die Engpässe bei Allgemeinmedizinern werfen Fragen auf und führen zu Besorgnis in der Bevölkerung. SP-Gesundheitsreferent Klaus Schinninger erklärt, dass die Situation nicht ausschließlich lokal ist, sondern ein landesweites Problem widerspiegelt, das dringende Lösungen erfordert.

Ärztlicher Nachwuchs und Abwanderung

Aktuell fehlen in Österreich mehr als 2.000 Ärzte, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Ein Hauptgrund ist die Pensionierungswelle im medizinischen Sektor, die zu einem spürbaren Mangel an erfahrenen Ärzten führt. Zudem entscheiden sich nur etwa 60 Prozent der Medizinstudenten nach ihrem Abschluss, tatsächlich im Beruf zu arbeiten. Ein Teil der Absolventen zieht es ins Ausland, was die Situation weiter verschärft. Schinninger betont, dass dies ein alarmierendes Signal für die Verantwortlichen im Gesundheitswesen sei, denn die Ausbildung von Ärzten erstreckt sich über viele Jahre und es ist besorgniserregend, dass so viele völlig qualifizierte Fachkräfte den Beruf nicht ausüben.

Primärversorgungszentren: Ein verzögerter Fortschritt

Immer wieder kommt die Diskussion um die Umsetzung von Primärversorgungszentren (PVZ) in Wels auf. Schinninger äußert seine Frustration darüber, dass trotz aller Hoffnungen bisher keine konkreten Ergebnisse erzielt werden konnten. Er legt dar, dass es immer wieder zu Hindernissen gekommen ist, die einer Umsetzung im Weg standen. „Die Gesundheitskasse muss dringend aktiv werden. Die Menschen in Wels haben ein Recht auf eine adäquate gesundheitliche Versorgung“, erklärt er vehement.

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Unterstützung für angehende Ärzte

Die Stadt Wels hat verschiedene Fördermaßnahmen ins Leben gerufen, um die Ansiedlung von Ärzten zu unterstützen. Neu gegründete oder übernommene Praxen können bis zu 40.000 Euro erhalten, während das erste Primärversorgungszentrum sogar mit 150.000 Euro gefördert wird. Diese Anstrengungen sollen helfen, die Bewohner von Wels besser mit medizinischen Dienstleistungen zu versorgen und Anreize für Ärzte zu schaffen, sich in der Region niederzulassen.

Präventionsmaßnahmen im Gesundheitsbereich

Ein zentrales Anliegen in der Gesundheitspolitik ist der Bereich der Prävention. Der Fokus liegt darauf, Programme wie „Wels bewegt“ auszubauen, das sich als sehr erfolgreich erwiesen hat. Gleichzeitig stehen die Welser Gesundheitstage, die am 18. und 19. Oktober stattfinden, vor der Tür. Hier werden zahlreiche Partner, wie das Klinikum und das Rote Kreuz, an einem abwechslungsreichen Programm mitwirken, das für alle Altersgruppen von Interesse sein soll.

Impfungen und Gesundheitsaufklärung

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung zu Impfungen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Impfungen von vielen kritisch betrachtet werden, dennoch sind sie eine der effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung schwerer Erkrankungen. Aktionen zur Impfberatung und ein regelmäßiger Impfpass-Check sollen dazu beitragen, die Bevölkerung über die Wichtigkeit von Impfungen zu informieren und so potenziell Leben zu retten.

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Ein dringender Aufruf zur Zusammenarbeit

Schinninger betont, dass die Lösung der Probleme im Gesundheitswesen nicht allein in der Verantwortung der Stadt liegt. Die ÖGK, die österreichische Gesundheitskasse, ist für die Ansiedlung von Ärzten und die Gründung von PVZs zuständig. Es sei Zeit für eine umfassende Diskussion und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen. „Ärztekammer, Gesundheitskasse und Bund sollten endlich anfangen, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten“, appelliert Schinninger. Dieser Appell könnte der Schlüssel zu einer besseren medizinischen Versorgung in der Region und darüber hinaus sein.

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