In Oberösterreich erlebt die Kfz-Reparatur derzeit eine überraschende Aufschwungphase, die auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Insbesondere die drastisch gestiegenen Preise für Ersatzteile haben eine neue Sichtweise auf Reparaturen gefördert. Innerhalb von nur vier Jahren haben sich die Kosten für bestimmte Fahrzeugteile, wie etwa Türen und Frontscheiben, um bis zu 170 Prozent erhöht. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass Reparaturen in vielen Fällen wirtschaftlich attraktiver geworden sind als ein Austausch der Teile.
Christian Lacher, Inhaber einer Karosserie-, Lackier- und Kfz-Fachwerkstatt in Vöcklabruck, hat seit Jahren einen Anstieg der Nachfrage nach Reparaturleistungen beobachtet. „Die Kunden suchen nach Alternativen zu den teuren Ersatzteilen“, erklärt er. Dies wird nicht nur durch die Kosten getrieben, sondern auch durch ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die ökologischen Auswirkungen der langen Transportwege für Ersatzteile.
Nachhaltigkeit und innovative Techniken
Die Kombination aus steigenden Preisen und einem verstärkten Interesse an nachhaltigen Lösungen hat die Kfz-Werkstätten in eine florierende Phase geführt. Lacher hebt hervor, dass in manchen Fällen die Kosten für eine fachmännische Instandsetzung mittlerweile günstiger sind als für den kompletten Austausch. Zudem bieten moderne Reparaturmethoden, etwa die Verwendung von speziellen Richtwerkzeugen, neue Möglichkeiten, Schäden effizient und umweltschonend zu beheben.
Die Expertise von Dellendrückern, die Schäden wie Hagelschäden mit Geschick beseitigen, spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Techniken, die sie anwenden, können oft ohne aufwändige Demontage der beschädigten Teile erfolgreich sein. Rund 50 bis 60 Prozent der Karosserieschäden lassen sich durch solche Methoden reparieren. “Wenn wir nicht etwas anderes vereinbaren, führen wir Reparaturen konzentriert und gezielt durch”, erläutert Lacher.
Darüber hinaus ermöglicht ein neuartiges Reparatur-Equipment, wie beispielsweise Karosserie-Zugtürme und Kunststoff-Schweißgeräte, eine durchgehende Effizienzsteigerung. Diese Technologien verringern nicht nur den Materialverbrauch erheblich, sondern schonen auch das Budget der Kunden. So können beispielsweise Sitze oder Windschutzscheiben oft repariert werden, ohne dass neue Teile bestellt werden müssen. „Das ist ein positives Signal für unsere Branche“, sagt Lacher und verweist auf die zunehmende Wertschätzung für die handwerkliche Fertigung.
Das Prestige des Karosseriebau-Berufs ist ebenfalls bemerkenswert. „Die Ausbildung in diesem Sektor ist nicht nur modern, sondern auch einzigartig in Europa“, hebt Lacher hervor. Nach Abschluss ihrer Ausbildung sind die Absolventen sowohl Kfz-Lackierer als auch Karosseriebauer, was zu einer höheren Qualifikation beiträgt und das Interesse an diesem Berufsfeld neu belebt. Viele junge Menschen ziehen diesen Beruf wieder in Betracht, und die Werkstätten freuen sich über steigende Bewerbungszahlen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Kfz-Reparatur über die wirtschaftlichen Aspekte hinaus auch im Bereich der Nachhaltigkeit Fuß fasst. Lacher glaubt, dass die Branche eine positive Richtung einschlägt und sich die Kunden durch die neuen Lösungen immer mehr mit den Vorteilen nachhaltiger Reparaturen identifizieren. Das bedeutet nicht nur eine Entlastung der Umwelt, sondern auch eine Atempause für die Brieftaschen der Autobesitzer in Oberösterreich.