Die Zukunft des Gesundheitswesens könnte an einem unerwarteten Ort stattfinden – in Einkaufszentren. Die Vinzenz Gruppe hat zusammen mit Spar Österreich eine spannende Initiative ins Leben gerufen, um sogenannte „Gesundheitsparks“ zu schaffen. Diese Gesundheitsparks sollen in ausgewählten Einkaufszentren etabliert werden und bieten ein umfassendes Spektrum an medizinischen Dienstleistungen. Während klassischerweise Einkaufszentren als reine Einkaufsstätten wahrgenommen werden, soll hier eine neue Vision entstehen.
Wie Michael Heinisch, der Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, erklärt, basiert diese Idee auf einer langen Tradition im Gesundheitswesen. Die Vinzenz Gruppe ist über Jahrzehnte hinweg gewachsen und hat ihre Dienstleistungen über klassische Krankenhäuser hinaus erweitert. Zuvor forderten sie mit ihren Gesundheitsparks, die seit 2015 existieren und in der Nähe von Spitälern angesiedelt sind, ein dringendes Bedürfnis in der Bevölkerung. Diese Parks bieten verschiedene medizinische Dienste in unmittelbarer Nähe, um Versorgung zu erleichtern und Anfahrtswege zu verkürzen.
Die Vision der Gesundheitsparks
Die neuen Gesundheitsparks in Einkaufszentren stellen eine Weiterentwicklung dieses Konzepts dar. Ziel ist es, Patienten und gesunde Menschen gleichermaßen zu erreichen. Diese Gesundheitsparks sollen Ordinationen, Primärversorgungseinheiten sowie Vorsorgeeinrichtungen und Selbsthilfegruppen anbieten. Diese Idee hat sich parallel zur Strategie von Spar Österreich entwickelt, die ebenfalls bestrebt sind, Gesundheitsangebote in ihren Einkaufszentren zu integrieren. Ein Joint Venture, die Twomorrow Gesundheit GmbH, wird gegründet, um die Kompetenzen beider Unternehmen zu bündeln.
Um diese Gesundheitsangebote zu realisieren, plant die Vinzenz Gruppe, die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die dann von selbstständigen Unternehmern, wie Ärzten oder Therapeuten, genutzt werden. Die genauen Standorte sind noch nicht festgelegt, aber es ist klar, dass die Einkaufszentren wie die Weberzeile in Ried oder das Max Center in Wels in Betracht gezogen werden. Der erste Gesundheitspark soll bereits 2026 eröffnet werden, gefolgt von weiteren Einrichtungen in den darauf folgenden Jahren.
Michael Heinisch hebt hervor, dass diese Entwicklung Teil einer umfassenderen Strategie ist, die den Fokus auf die Gesundheitskompetenz und Prävention legt. Mit der demografischen Entwicklung in der Gesellschaft, die eine steigende Anzahl älterer und möglicherweise kranker Menschen mit sich bringt, wird die Integration von Gesundheitsdiensten in alltägliche Lebensräume immer wichtiger. Einkaufszentren, wo Menschen sich oft aufhalten, bieten eine ideale Umgebung, um diese Dienstleistungen anzubieten.
Die Vinzenz Gruppe hat sich von einem reinen Krankenhausanbieter zu einem integrierten Gesundheitsunternehmen gewandelt. Dies wird auch durch die Umbenennung ihrer Einrichtungen deutlich, um die neue Ausrichtung klar zu kommunizieren. Sie agieren nicht mehr nur als Krankenhausbetreiber, sondern als umfassender Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen. Diese Integration ermöglicht eine verbesserte Versorgung der Bevölkerung, die über verschiedene Lebensphasen hinweg wichtige Gesundheitsangebote benötigt.
Interessanterweise sind diese Gesundheitsparks als Antwort auf ein erkanntes Bedürfnis in der Bevölkerung entstanden. Durch das Angebot von Dienstleistungen, die bislang in Einkaufszentren nicht präsent waren, hoffen die Verantwortlichen, die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten. Patienten können so nicht nur in akuten Situationen ärztliche Hilfe erhalten, sondern werden auch in der Prävention und bei der Gesundheitsvorsorge besser unterstützt.
Die geplanten Gesundheitsparks könnten somit eine neue Ära der Gesundheitsversorgung einleiten, die den Bedürfnissen einer vielfältigen und dynamischen Gesellschaft gerecht wird. Ausgangspunkt dieser Initiative sind die bestehenden Kompetenzen der Vinzenz Gruppe, die eine lange Tradition im Bereich der Krankenversorgung hat, und die Innovationskraft von Spar Österreich. Zusammen bilden diese beiden Akteure ein vielversprechendes Modell, das dem Gesundheitssektor frischen Wind verleihen könnte.