Im Bezirk Vöcklabruck ist die FPÖ klarer Gewinner der jüngsten Nationalratswahl. Die Freiheitlichen konnten ihre Stimmenanteile um beeindruckende 13,8 Prozent steigern und erreichen somit 31,8 Prozent der Stimmen. Dieses Ergebnis liegt über dem österreichweiten Durchschnitt von 29,2 Prozent und ist ein deutliches Signal an die etablierten Parteien.
Die ÖVP hingegen musste eine herbe Niederlage einstecken. Im Vergleich zur Wahl 2019 verloren sie 11,9 Prozent und landeten bei 26,5 Prozent. „Es tut weh. Es ist ernst“, kommentierte Landtagsabgeordneter Christian Mader die Situation und forderte dazu auf, die zukünftige Richtung der Partei zu hinterfragen. In allen 52 Gemeinden des Bezirks mussten sie Stimmenverluste verzeichnen, wobei Oberwang mit einem Rückgang von 26,1 Prozent besonders auffällig war.
FPÖ jubelt über historische Ergebnisse
Gerhard Kaniak, Nationalratsabgeordneter der FPÖ, sieht in den Wahlergebnissen einen eindeutigen Wunsch der Wähler nach Veränderung. „Das ist ein historisches Ergebnis, und wir haben Platz eins erreicht. Die Wähler wollen eine Regierung mit der FPÖ und einen freiheitlichen Bundeskanzler“, erklärte Kaniak erfreut. Selbst als Nationalratsabgeordneter bleibt er ambitioniert und würde gerne den Posten des Gesundheitsministers bekleiden.
Die SPÖ konnte ihr Ergebnis von 2019 nahezu halten und kam auf 19,1 Prozent, was einen leichten Rückgang von 1,1 Prozent bedeutet. Markus Hofer von den Neos zieht ebenfalls in den Nationalrat ein, nachdem die Partei auf 8,2 Prozent zulegte. Doris Margreiter, SPÖ-Bezirksvorsitzende, erkannte jedoch die Notwendigkeit von Reformen und sagte: „Wir müssen als Partei wahrgenommen werden, damit man uns auch wieder Regierungsverantwortung zutraut.“
Ein gebrochener Traum für die Grünen
Bei den Grünen macht sich Enttäuschung breit. Michael Hörmandinger, Bezirkssprecher der Partei, äußerte: „Wir hätten uns ein besseres Ergebnis erhofft; acht Prozent sind nicht zufriedenstellend.“ Die Grünen befürchten, dass unter dem Druck der FPÖ erreichte Fortschritte, wie das Klimaticket, gefährdet sein könnten. „Wir sind mit dem extremen Rechtsruck nicht glücklich“, fügte Hörmandinger hinzu.
Das Wahlergebnis zeigt, dass die FPÖ in 34 von 52 Gemeinden die meisten Stimmen erhalten hat. Für die ÖVP ist die Regierungslage angespannt, da sie lediglich in 16 Gemeinden weiterhin stärkste Kraft ist, während die übrigen Gemeinden mehrheitlich bei der FPÖ liegen. Außergewöhnlich ist Ampflwang, das mit 33,4 Prozent die letzte SPÖ-Hochburg im Bezirk darstellt.
Besonders erfreulich für die FPÖ sind die Ergebnisse in Redleiten mit 48,4 Prozent und Pöndorf mit 43,1 Prozent, wo die Freiheitlichen eindrucksvoll die führende Rolle übernehmen konnten. Die Hochburgen der ÖVP sind dagegen in Steinbach, Nußdorf und Berg im Attergau zu finden, wo sie noch bei 39,2, 38,6 und 38,3 Prozent liegen konnten.
Das politische Landscape im Bezirk Vöcklabruck hat sich durch dieses Wahlergebnis erheblich verändert. Die Entwicklungen der nächsten Monate werden zeigen, wie die Parteien auf diese neue Realität reagieren werden. Das vollständige Wahlergebnis sowie detaillierte Analysen finden sich im Artikel „Nationalratswahl: Ergebnis im Bezirk Vöcklabruck“.
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