Am 21. August 2024 fand im gemütlichen Cafe Globetrotter in Wolfsegg ein besonderes Event statt, das sich der Pflege der regionalen Mundart widmet. Der Hausruckviertler Mundartkreis, der mit seiner Arbeit nun auf eine stolze Geschichte von 24 Jahren zurückblickt, konnte an diesem Nachmittag zahlreiche Gäste willkommen heißen. In einer Zeit, in der die Globalisierung und der Einfluss der modernen Medien, insbesondere des Fernsehens, unsere Sprache zunehmend verändern, ist es umso wichtiger, die traditionellen Dialekte und deren Schönheit zu erhalten.
Diese Veranstaltung ist eine von vielen, die das Engagement der aktiven Mitglieder des Mundartkreises verdeutlicht. Unter der Leitung von Christine Schilcher, die als Vizepräsidentin fungiert, konnten die Anwesenden auf einen Nachmittag voller literarischer Beiträge und musikalischer Darbietungen hoffen. Zu den heutigen Kulturschaffenden zählten Liane Gruber, Regina Höftberger, Paula Koch, Marianne Lachinger, Marianne Rauchenzauner, Elfi Schneglberger und Christine Schilcher selbst. Ein weiterer Höhepunkt war Josef Leitner, ein anerkannter Sprachforscher, der sein Wissen über die Dialekte des Hausruckviertels und Innviertels teilt.
Das Programm und die Darbietungen
Die Veranstaltung bot ein harmonisches Zusammenspiel aus Literatur und Musik. Die Beiträge der Autoren sorgten für interessante Einblicke in die regionalen Sprachvarianten und hielten die Tradition lebendig. Das Publikum wurde von der Auffrischung des Dialekts begeistert, der in verschiedenen Formen und Stilen präsentiert wurde. Die Mundart wird zunehmend als kulturelles Erbe erkannt, das es wert ist, bewahrt zu werden.
Musikalisch begleitet wurde das Event von der Formation GIKLABA, die mit Gitarre, Klarinette und Kontrabass für einen unterhaltsamen musikalischen Rahmen sorgte. Wolfram Stelzmüller an der Gitarre, Otto Preuner an der Klarinette und Josef Six am Kontrabass boten ein abwechslungsreiches Programm, das die Zuhörer mit Melodien unterhielt und zur regionalen Kultur beitrug. Diese Kombination aus Wort und Musik stellte sicher, dass alle Sinne angesprochen wurden, wodurch die Mundart noch lebendiger erschien.
Bedeutung und Dankbarkeit
Das Engagement des Mundartkreises ist von großer Bedeutung, insbesondere in einer Zeit, in der der eigene Dialekt oft in den Hintergrund gedrängt wird. Die regelmäßigen Treffen fördern nicht nur die Wertschätzung der Mundart, sondern schaffen auch einen Raum für die Gemeinschaft, in dem alte und neue Traditionen zusammentreffen. Diese Veranstaltungen sind entscheidend für die Erhaltung der kulturellen Identität in einer sich schnell verändernden Welt.
In diesem Sinne ist es unerlässlich, danke zu sagen. Den Aktiven im Mundartkreis gebührt Dank für ihren unermüdlichen Einsatz. Besonders erwähnt werden sollte Dietmar Ematinger, der für die Plakatgestaltung und Werbung in den Medien verantwortlich ist. Ohne diesen Einsatz könnte eine solch bedeutende Veranstaltung nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient.
Durch die Verbreitung von Texten und die Intensivierung des Austausches über die Mundart ist auch ein Trend zu beobachten: Immer mehr Menschen bringen sich in diese kreativen Prozesse ein, was darauf hindeutet, dass die Mundart nicht nur ein Relikt der Vergangenheit ist, sondern eine lebendige und dynamische Ausdrucksform, die weiterhin Raum für Entwicklung bietet. Die aktive Teilnahme an solchen Veranstaltungen ermutigt auch die jüngeren Generationen, sich mit ihrer Sprache und Kultur auseinanderzusetzen und deren Stellenwert in der heutigen Gesellschaft zu erkennen.
In einer Welt, die zunehmend von Homogenität geprägt ist, können lokale Dialekte wie die des Hausruckviertels als ein wertvolles Gut angesehen werden. Der Mundartkreis zeigt, wie wichtig es ist, traditionellen Werten treu zu bleiben und sie aktiv zu leben. Durch solche Initiativen wird nicht nur eine Bindung zur eigenen Geschichte gefördert, sondern auch eine Liebe zur Sprache und Literatur gewebt, die generationsübergreifend Bedeutung hat.
Der Einfluss der Globalisierung auf die Mundart
Die Globalisierung hat tiefgreifende Auswirkungen auf regionale Sprachen und Dialekte, einschließlich der Mundart im Hausruckviertel. Durch die zunehmende Vernetzung der Welt und die Dominanz großer Medienunternehmen wird die Verwendung von Standardsprache in vielen Bereichen gefördert. Dies geschieht oft zum Nachteil lokaler Dialekte, die langsam aus dem Alltag verschwinden. Eine Studie des österreichischen Sprachwissenschaftlers Herbert W. Müller zeigt, dass in den letzten Jahrzehnten eine signifikante Abnahme der Alltagsnutzung regionaler Dialekte zu verzeichnen ist. Dies wird vor allem durch den Einfluss von sozialen Medien und der Online-Kommunikation verstärkt, wo oft eine verbreitete Hochsprache verwendet wird. Der Hausruckviertler Mundartkreis hat durch seine Aktivitäten jedoch bewiesen, dass es auch eine starke Gegenbewegung gibt, die diese Veränderungen aktiv bekämpfen möchte. (Quelle)
Aktuelle Herausforderungen der Mundartpflege
Ein zentrales Ziel des Hausruckviertler Mundartkreises ist es, die Mundart für künftige Generationen lebendig zu halten. Dennoch stehen die Mitglieder vor mehreren Herausforderungen. Eine davon ist die Überalterung der aktiven Sprecher. Viele der aktiven Mitglieder sind heutzutage in einem höheren Alter, und es wird zunehmend schwieriger, jüngere Menschen zu motivieren, sich für die lokale Mundart zu interessieren. Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Mundartkreises hat gezeigt, dass die Mehrheit von ihnen der Meinung ist, dass Schulungen und Workshops notwendig sind, um jüngere Generationen anzusprechen und ihnen die Besonderheiten und den Wert der Mundart näherzubringen.
Zusätzlich ist die Konkurrenz durch digitale Medien nicht zu unterschätzen. Jüngere Menschen tendieren dazu, sich mehr mit internationalen Inhalten zu beschäftigen, wodurch ein gewisses Desinteresse an regionalen Produkten, einschließlich der Mundart, entsteht. In der heutigen Zeit sind kreative Ansätze gefragt, um die Mundart lebendig zu halten und gleichzeitig die Aufmerksamkeit der jüngeren Zielgruppen zu gewinnen. Nur so kann die sprachliche Vielfalt der Region auch in Zukunft bestehen bleiben.
Kulturelle Veranstaltungen und ihre Bedeutung
Veranstaltungen wie die am 21. August 2024 im Café Globetrotter sind entscheidend für die Öffentlichkeitsarbeit des Mundartkreises. Sie bieten nicht nur eine Plattform für literarische Darbietungen, sondern fördern auch den interkulturellen Austausch und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Region. In diesem speziellen Fall bot die Feier eine Gelegenheit für lokale Schriftsteller, ihre Werke zu präsentieren und einen Dialog über die Bedeutung der Mundart zu initiieren. Musikgruppen wie GIKLABA tragen ebenfalls dazu bei, die Veranstaltung lebendig zu gestalten und schaffen eine verbindende Atmosphäre.
Die Einbindung der Öffentlichkeit ist ein wichtiges Element. Zudem bewirken Veranstaltungen, dass sich mehr Menschen für die Mundart interessieren und sich aktiv daran beteiligen. Solche Veranstaltungen fördern den kulturellen Austausch zwischen den Generationen und bieten Raum für Diskussionen über die Herausforderungen und Chancen, die die Mundartkultur in der heutigen Zeit hat. In Anbetracht der sozialen Dynamik ist die Förderung solcher kulturellen Plattformen entscheidend für das Überleben der Mundart.