HAIBACH. Im Mühlviertel hat der Bio-Betrieb Sailer eine spannende Wende in seiner Landwirtschaft vollzogen, indem er von der Viehhaltung auf den Weinbau umschwenkte. Matthias Sailer, der Betriebsführer, hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Kosten seines Hofes durch die Herstellung von Traubensaft zu decken. „Mein Ziel ist, dass durch den selbst erzeugten Traubensaft die Kosten des Hofes gedeckt werden können“, sagt der 34-Jährige.
Matthias Sailer, der das Unternehmen vor einigen Jahren im Nebenerwerb übernommen hat, beschreibt die Transformation seines Hofes: „Rund um den Hof haben wir unsere Weinreben angebaut.“ Die Entscheidung, sich auf den Weinbau zu konzentrieren, entstand aus seiner Leidenschaft für Pflanzen und Wein. Hauptberuflich arbeitet er im Lagerhaus und kümmert sich um Rasenmähroboter, aber der Weinbau hat eine besondere Bedeutung für ihn. „Ich bin gelernter Landschaftsgärtner, Pflanzen liegen mir am Herzen“, erklärt er.
Rund eintausend Rebstöcke
Auf dem Hof gedeihen etwa tausend Rebstöcke, wobei Sailer vor allem auf die Sorten Venus und Romulus setzt. „Knapp 90 Prozent sind rot, da diese Trauben im Mühlviertel besser funktionieren und süßer im Geschmack sind“, so Matthias. Er genießt selbst eine Vielzahl von Weinen und besonders die alkoholfreien Varianten: „Wir erzeugen regionalen Traubensaft, alkoholfrei. Die Rosinenproduktion bei uns am Hof ist Zukunftsmusik.“
Aktuell produziert der Betrieb keinen Wein, sondern stellt alkoholfreien roten und weißen Traubensaft her. „Alles wird von uns direkt am Hof unseres Familienbetriebes selbst erzeugt, aus einer Hand, jetzt wurde gerade gepresst und der Saft ist frisch ab Hof bei uns erhältlich“, erläutert Sailer stolz. Auch seine Lebensgefährtin, Birgit Danner, hilft beim Betrieb tatkräftig mit. Die aktuellen Witterungsbedingungen waren in dieser Saison anspruchsvoll, von Frost und Kälte im Frühjahr bis hin zu Hagel im Sommer. Doch Matthias bleibt optimistisch und hat bereits Pläne für die Zukunft: „Die Rosinenproduktion als Nischenprodukt. Dabei stelle ich mir etwa Schokorosinen vor.“
Die Kunden für seinen Saft finden sich vor allem durch Mundpropaganda, da der Betrieb derzeit noch kein Marketing betreibt. „Da sind wir erst im Aufbau, werden aber heuer erstmals unsere Produkte auf Schmankerlmärkten außerhalb des Hofes zeigen“, teilt Sailer mit. Die Entscheidung, auf Weinbau umzusteigen und die Viehhaltung aufzugeben, erachtet er als eine kluge Wahl für die Bewirtschaftung seines Hofes.
Für nähere Informationen über die innovative Landwirtschaft und die begehrten Produkte des Bio-Betriebs Sailer, siehe den Bericht auf www.tips.at.