Der kleine Nahversorger in Eidenberg, bekannt als s’Gschäft, wird am 31. Oktober 2024 seine Türen schließen. Nach 21 Jahren im Dienst hat das Geschäft, als zentraler Anlaufpunkt für die Gemeinde, leider einem schleichenden Rückgang nicht standhalten können. Der Bürgermeister von Eidenberg, Adi Hinterhölzl, teilte mit, dass der Personalmangel der Hauptgrund für diese bedauerliche Entscheidung sei. „Die Pandemie war bereits ein harter Schlag. Die Förderungen blieben aus, und der Hauptbetrieb fiel weg“, so Hinterhölzl, der die Sorge um die Versorgung der Gemeinde sehr ernst nimmt.
Mit der Schließung des s’Gschäfts rückt die Frage nach der Nahversorgung in Eidenberg wieder in den Mittelpunkt. Bereits in den späten 1990er-Jahren folgte nach der Schließung eines Nah&Frisch-Marktes eine längere Durststrecke, in der die Eidenberger für mehrere Jahre ohne Lebensmittelgeschäft auskommen mussten. Wenn die Pforten des s’Gschäfts schließen, könnte sich die Situation wieder ähnlich entwickeln. Aus diesem Grund wurde umgehend ein Arbeitskreis gebildet, um Lösungen zur Aufrechterhaltung der Nahversorgung zu finden. „Wir müssen dringend überlegen, wie wir die Grundversorgung hier sichern können“, erklärte Hinterhölzl nach einer Sitzung, die er einberufen hatte, als die Nachricht von der Schließung des s’Gschäfts bekannt wurde.
Sicht auf Selbstversorgung und innovative Ideen
Eine der Ideen, die in dem Arbeitskreis diskutiert wird, ist die Möglichkeit eines Selbstversorgungsladens. Dies wäre eine Art alternativer Ansatz zur Deckung der Grundbedürfnisse der Eidenberger. Allerdings würde dieser Laden keine große Auswahl an Produkten wie Toilettenpapier oder Shampoo anbieten – vielmehr stünde frisches Gebäck und kleine Snacks im Vordergrund. Das Konzept sieht vor, dass der Selbstversorgungsladen im Dienstleistungszentrum untergebracht wird. Dies könnte helfen, Leerstände zu vermeiden und gleichzeitig die Versorgung aufrechtzuerhalten. „Das ist derzeit nur eine Idee. Wir müssen prüfen, ob sich jemand bereit erklärt, dieses Konzept umzusetzen“, so Hinterhölzl.
Ein größeres Lebensmittelgeschäft in der Region scheint momentan jedoch unrealistisch. Viele Eidenberger haben sich in den vergangenen Jahren daran gewöhnt, ihre Einkäufe in benachbarten Städten wie Bad Leonfelden, Hellmonsödt oder Walding zu erledigen. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Kunden zurückzugewinnen. „Es könnte schwierig werden, die Eidenberger wieder für den Einkauf in der Gemeinde zu gewinnen“, räumt Hinterhölzl ein. Gleichzeitig gibt es bereits einen etablierten Nachbarschaftsdienst, der älteren Bürgern bei Einkäufen hilft. Dies zeigt, dass es bereits Mechanismen gibt, um die Bedürfnisse der Anwohner zu berücksichtigen.
Die Schließung des s’Gschäfts ist ein herber Verlust für die Gemeinde, und die Reaktionen sind gemischt. Der Bürgermeister bringt es auf den Punkt, als er sagt: „Es tut allen weh, dass es unser Geschäft bald nicht mehr gibt.“ Der Verlust eines so zentralen Anlaufpunkts für die Nahversorgung ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Herausforderung für die Gemeinschaft. Die nächsten Schritte hinsichtlich einer möglichen neuen Lösung zur Nahversorgung werden entscheidend sein, um die Bedürfnisse der Eidenberger bestmöglich zu erfüllen und gleichzeitig den Gemeinschaftssinn zu stärken.