Urfahr-Umgebung

Radon in Freistadt: Gesundheitsrisiko im Verborgenen erkennen und handeln

Radon bedroht heimlich die Gesundheit in Oberösterreich: Über 300 Todesfälle jährlich – jetzt müssen Gemeinden aktiv werden, um gefährliche Strahlung in Wohnräumen zu bekämpfen!

Radon, ein farbloses und geruchloses Gas, entsteht durch den natürlichen Zerfall von Uran im Erdreich. In einigen Regionen, wie Teilen von Oberösterreich, kann es insbesondere durch Ritzen und Spalten in Böden in Gebäude eindringen. Dies wird zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko, wenn man sich über längere Zeit in schlecht belüfteten Räumen, wie Kellern oder Erdgeschossen, aufhält.

In Oberösterreich gibt es insgesamt 37 Gemeinden, die in sogenannten „Radonschutzzonen“ liegen. Dazu gehören viele Gemeinden aus dem Bezirk Freistadt sowie einige in den angrenzenden Bezirken Perg und Urfahr-Umgebung. Diese Zonen erfordern besondere Aufmerksamkeit, da dort die Radonwerte tendenziell erhöht sind, erklärt Stefan Kaineder, der Umwelt- und Klimalandesrat.

Radon als Gesundheitsrisiko

Die Gefahren von Radon sind nicht zu unterschätzen. In Österreich gibt es jährlich über 300 radonbedingte Todesfälle, die somit auf einem ähnlichen Niveau wie Verkehrstote liegen. Der Lungenfacharzt Bernd Lamprecht hebt hervor, dass viele Menschen sich der Gefahren nicht bewusst sind, obwohl Vorsorge im Zusammenhang mit Lungenkrebs äußerst wichtig ist. Die Krankheit wird oftmals erst in fortgeschrittenen Stadien erkannt, was die Behandlungsmöglichkeiten erheblich einschränkt.

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Um die Bevölkerung besser zu informieren, wird eine neue Broschüre an Lungenärzte verteilt, die über die Herausforderungen und Risiken von Radon aufklärt. Lamprecht macht deutlich, dass Aufklärung zu diesem Thema genauso wichtig ist wie die über das Rauchen.

Präventivmaßnahmen und Förderungen

Die gute Nachricht ist, dass es Möglichkeiten gibt, Radon zu umgehen. Bei Neubauten können spezielle Drainagen unter der Bodenplatte installiert werden, die das Gas sicher ableiten. Dies kann je nach Zone nötig oder sogar gesetzlich vorgeschrieben sein. Gemeinden werden mit einem 3D-Modell unterstützt, das zeigt, wie eine Radon-Drainage eingebaut werden kann.

Für Hauseigentümer, die diese Maßnahmen ergreifen, gibt es Förderungen von bis zu 500 Euro. Doch auch in alten Gebäuden sind Maßnahmen zur Radonsanierung wichtig. Wolfgang Piermayr, der Leiter der Gruppe Strahlenschutz im Land Oberösterreich, weist darauf hin, dass der moderne Lebensstil mit immer luftdichteren Wohnräumen die Menschen einer längeren Radonbelastung aussetzt.

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Die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz vor Radon sind zwar vorhanden, aber das Ziel ist, noch mehr Menschen für die Problematik zu sensibilisieren und dadurch die Zahl der Lungenkrebsfälle zu reduzieren. Die Radon-Fachstelle der AGES, unter Leitung von Valeria Gruber, kündigt an, dass Radon nur dann ein Problem darstellt, wenn es ignoriert wird.

Für Privathaushalte besteht die Möglichkeit, eine kostenlose Radonmessung zu beantragen. Übersteigt der Wert den erlaubten Höchstwert, kann eine Sanierung mit bis zu 2.000 Euro gefördert werden.

Quelle/Referenz
ooe.orf.at

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