HELLMONSÖDT. In Hellmonsödt, einer kleinen Gemeinde in Österreich, wird Unterricht auf eine besonders einladende Art und Weise gestaltet. Klavierpädagogin Regine Tittgen-Fuchs hat ein einzigartiges Konzept entwickelt, bei dem ihre Therapiebegleit-Hündin Lotta eine zentrale Rolle spielt. Hier lernen die Kinder nicht nur das1x1 der Musiktheorie, sondern erleben dies auch als ein spannendes Abenteuer, das viel Spaß bereitet.
Musiktheorie kann für viele Schüler eine große Hürde darstellen, besonders wenn sie sich auf Übertrittsprüfungen vorbereiten müssen. Doch mit Lotta an ihrer Seite werden die Kinder in die Welt der Noten, Rhythmen und berühmten Komponisten gezogen, ohne dass sie sich dabei überfordert fühlen. „Gerade durch das spielerische Element merken die Kinder gar nicht, wie viel sie lernen“, erklärt Regine Tittgen-Fuchs, die mit ihrer innovativen Methode bereits im dritten Jahr startet.
Lernen durch Spiel und Interaktion
Frau Tittgen-Fuchs beschreibt, dass die Kinder beim Unterricht auf ganz unterschiedliche Arten mit Lotta interagieren. Beispielsweise setzen sie die Hündin auf das richtige Sitzpolster, um Notennamen zu lernen, oder sie geben ihr Leckerlis während Rhythmusübungen. Diese Interaktionen fördern nicht nur das Verständnis für Musiktheorie, sondern auch Teamarbeit und Konzentration. „Wir haben nur gespielt“, ist oft die Rückmeldung der Kinder an ihre Eltern, wenn sie von der Musikstunde abgeholt werden. Dennoch lernen sie so viel über Musik – von Dreiklängen über Intervalle bis hin zu wichtigen Formalen wie der Sonatenform.
Die Therapiehündin Lotta hat sich als wunderbarer Partner im Unterricht bewährt. Sie begleitet die Schüler bei Quizfragen, beim Suchen von versteckten Leckerlis in einer Art Schnitzeljagd und hilft ihnen, die Präsentation ihrer Kurzausarbeit zu verbessern. „Die Kinder sind durch die Interaktion mit Lotta hochmotiviert“, so Tittgen-Fuchs, die aus über 40 Jahren Erfahrung in der Musikpädagogik schöpft.
Respekt und Verantwortung in der Tierarbeit
Ein wichtiger Aspekt des Unterrichts besteht darin, dass die Kinder lernen, respektvoll und verantwortungsbewusst mit Lotta umzugehen. Befindlichkeiten der Hündin und ihre Körpersprache sind Themen, die ebenfalls behandelt werden, um das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Tieren zu fördern. Dies wird als bedeutender Teil der Bissprävention betrachtet. Zusätzlich besucht Lotta auch Schulen in Linz sowie eine Palliativstation, um Freude und Trost zu bringen.
Das neuartige Unterrichtsangebot von Regine Tittgen-Fuchs richtet sich an Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die spielerische Musiktheorie wird auch als Workshop für andere Schulen angeboten, und die Pädagogin plant, ihr Konzept auch nach ihrem bevorstehenden Ruhestand im Dezember weiterzuführen. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei ihr melden.