Urfahr-Umgebung hat in den vergangenen Tagen eine massive Wetterlage durchlebt, die zahlreiche Feuerwehreinsätze nach sich zog. Mit einem Niederschlag von 250 bis 300 Litern, erfasst über fünf Tage, sahen sich die Feuerwehrleute in der Region unzähligen Herausforderungen gegenüber. Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Enzenhofer äußerte optimistisch: „Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen.“ Die hohe Niederschlagsmenge führte dazu, dass bis zum 17. September, um 9 Uhr, insgesamt 257 Einsätze von den örtlichen Feuerwehren bewältigt werden mussten.
Die Hauptaufgaben der Feuerwehren umfassten vor allem Sicherungsmaßnahmen gegen das drohende Hochwasser. Dazu zählte das Füllen von Sandsäcken, das Überwachen von Dämmen sowie das Ablesen der Pegelstände. Auch das Entfernen von Verklausungen in den Bächen und das Auspumpen von überfluteten Kellern waren notwendig. „Rund 100 Häuser und Objekte waren von kleinerer oder größerer Überflutung betroffen“, berichtete Enzenhofer. Als besonderes Ereignis wurde auch ein Baum verzeichnet, der in Schweinbach auf ein Haus stürzte.
Intensive Einsätze und Herausforderungen
Der Samstag stellte sich als besonders arbeitsreich heraus, wobei die meisten Einsätze jedoch am Montag registriert wurden. Enzenhofer erklärte: „Die Felder waren gesättigt und die Rodl, Gusen sowie der Pesenbach traten stark über die Ufer.“ Die Feuerwehren aus Vorderweißenbach, Bad Leonfelden, Zwettl, Puchenau, Ottensheim und Feldkirchen waren stark gefordert, insbesondere wegen der Überflutung des Gewerbegebiets in Walding. Am Montag wurde ein weiteres starkes Sturmereignis bewältigt: Ein Steg trieb auf der Donau und musste unter schwierigen Bedingungen in Puchenau geborgen werden.
Bereitschaft und Kameradschaft
Die Situation bleibt angespannt, da die Pegelstände auf der Donau kontinuierlich beobachtet werden. Diese schwanken aktuell um die Vorwarnstufe, was bedeutet, dass die Gefahr von weiteren Überflutungen nicht gebannt ist. Faszinierend ist, dass praktisch jede Fahrrad auf die Unterstützung der Nachbarschaft zurückgreifen konnte. Enzenhofer wertschätzt den großen Einsatz seiner Kameraden: „Gute Kameradschaft, Zusammenhalt und Nachbarschaftshilfe sind enorm wichtig bei der Bewältigung solcher Katastrophen.“
- Freitag: Einrichtung eines integrierten Stabes auf Bezirksebene zur Koordination der Einsätze
- Samstag: Sicherungsarbeiten entlang der Rodl in Zwettl
- Montag: Bergung eines Steges aus der Donau
- Montag: Überflutung des Gewerbeparks Walding
- Montag: Überflutung der Ortschaften Bad Mühllacken und Pesenbach
- Dienstag: Reinigung und Auspumpen der Objekte in Pesenbach und Bad Mühllacken
Besonders die Feuerwehr in Zwettl war frühzeitig aktiv, um sich auf das drohende Hochwasser vorzubereiten. Sie füllte bis Samstagabend insgesamt 560 Sandsäcke, von denen über 350 direkt an betroffene Haushalte abgegeben oder am Feuerwehrhaus abgeholt wurden. Obwohl sich am Sonntag die Lage beruhigte, führten die intensiven Regenfälle am Montag zu einem neuen Anstieg der Pegel der Großen Rodl und Distl. Am Dienstagvormittag gab die Feuerwehr Zwettl dann schließlich die endgültige Entwarnung.