WALDNEUKIRCHEN. In einem aktuellen Interview äußert sich Karl Schneckenleitner, der seit einem Jahrzehnt das Bürgermeisteramt in Waldneukirchen innehat, zu den Herausforderungen und Errungenschaften seiner Gemeinde. Der Politiker der ÖVP spricht über die finanziellen Rahmenbedingungen, Infrastrukturprojekte und die allgemeine Lebensqualität im Ort.
Der Bürgermeister stellt klar, dass auch Waldneukirchen nicht von finanziellen Engpässen verschont bleibt. Die Einnahmen der Gemeinde sinken, während die Pflichtausgaben, insbesondere für Sozialhilfen und Krankenanstalten, ansteigen. Diese Entwicklungen zwingen die Gemeinde dazu, Investitionen sorgfältig zu planen und zu bewerten. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich Schneckenleitner optimistisch: „Aufgrund der erfreulichen Entwicklung unserer Betriebe können wir ein Plus bei den Kommunalsteuereinnahmen verzeichnen. Das gibt uns eine solide Basis für unsere Gemeindeveranstaltungen und -projekte.“
Infrastrukturprojekte im Fokus
Doch nicht nur Neubauprojekte stehen auf der Agenda. Schneckenleitner weist darauf hin, dass die Nahversorgung in Waldneukirchen derzeit gut aufgestellt ist. „Wir haben alles, was man braucht: ein Lebensmittelgeschäft, Friseure, eine Bankstelle, eine Tankstelle und auch einige bäuerliche Betriebe mit direkten Verkaufsangeboten“, informiert der Bürgermeister stolz. Dennoch gibt es einen wiederkehrenden Wunsch nach einem Gasthaus im Ortszentrum, da die gastronomische Landschaft in der Gemeinde im Wandel ist. Leider mangelt es an Gastronomen, die bereit sind, sich langfristig zu engagieren. Der Bürgermeister erklärt: „Wir sind als Gemeinde bereit zu unterstützen, jedoch sinnvoll ist es erst, wenn ein Betreiber bereit ist, den Betrieb aufzunehmen.“
Die Lebensqualität bewahren
Ein weiterer Punkt, den Schneckenleitner anspricht, ist das Fehlen eines Hausarztes, was ihm Sorgen bereitet. „Das größte Manko besteht darin, dass wir seit Jahren keinen Hausarzt mehr haben“, sagt er. Trotz dieser Herausforderungen blickt der Bürgermeister mit Stolz auf seine bisherige Amtszeit zurück. „Ich habe jeden Tag seit 2014 genossen und fühlte nie, dass ich die Verantwortung scheue. Jeder richtige Schritt bringt Positives für unsere Gemeinde und ist für mich eine Bestätigung in meiner Arbeit“, erklärt er.
Den Sommer verbrachte Schneckenleitner trotz der kommunalen Verpflichtungen mit seiner Frau in Vorarlberg und bei den Bregenzer Festspielen. Er beschreibt seine Erlebnisse als kontrastreich, da Österreich einige unverwechselbare Facetten aufweist. „Von der üppigen grünen Landschaft Vorarlbergs bis zur trockenen Gegend rund um den Neusiedler See – es ist faszinierend zu sehen, wie vielfältig unser Land ist“, reflektiert er. In seiner Freizeit zieht er jedoch den heimischen Garten vor, wo er Ruhe und Entspannung findet.