Ein spannendes und engagiertes Filmereignis steht bevor: Am Montag, den 9. September, um 19:30 Uhr, wird der neue Dokumentarfilm des Stadtplaners Reinhard Seiß im Citykino Steyr gezeigt. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die Präsentation durch den Regisseur selbst gelegt werden, der im Anschluss an die Vorführung auch für Diskussionen und Fragen zur Verfügung stehen wird.
Der Dokumentarfilm mit dem Titel „Der automobile Mensch – Irrwege einer Gesellschaft und mögliche Auswege“ ist ein eindringlicher Appell für eine grundlegende Verkehrswende. Seiß geht über die gegenwärtig formulierten politischen Ziele hinaus und argumentiert, dass solche Veränderungen unerlässlich sind, um den Herausforderungen des Klimaschutzes sowie der Ressourcen- und Bodenschonung wirkungsvoll begegnen zu können.
Ein Blick auf die aktuellen Herausforderungen
In seinem Werk untersucht Seiß die verschiedenen Facetten des Verkehrsgeschehens, die sowohl räumliche als auch ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen umfassen. Der Film beleuchtet die Vielzahl der Akteure – von politischen Entscheidungsträgern über wirtschaftliche Profiteure bis hin zu den strukturellen Gegebenheiten, die unser Mobilitätsverhalten beeinflussen. So werden unter anderem die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen hinterfragt, die unser modernes Verkehrssystem prägen.
Ein Schlüsselgedanke des Films ist die Idee, dass sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft in der Lage sind, mit einem signifikant reduzierten Autoaufkommen auszukommen. Dies wird durch verschiedene erfolgreiche Best Practices aus dem gesamten deutschen Sprachraum unterstrichen. Seiß zeigt anschaulich, wie Städte mit weniger Autos auskommen können, ohne dass diese Reduzierung zu wirtschaftlichen Einbußen führt.
- Der Film verdeutlicht die Rolle der Politik und die Herausforderungen, die mit wirtschaftlichem Lobbying einhergehen.
- Technologiegläubigkeit und ein vorherrschendes Wachstumsdenken werden als zentrale Hindernisse identifiziert, die eine notwendige Wende im Verkehrssystem stagnieren lassen.
- Seiß motiviert die Zuschauer, über bestehende Strukturen nachzudenken und aktiv Lösungen zu suchen.
Reinhard Seiß bringt dabei seine umfassende Erfahrung als Fachpublizist und Filmemacher in das Projekt ein. Mit seinem Studium der Raumplanung und Raumordnung an der TU Wien hat er die nötigen Kenntnisse und das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge entwickelt, die zwischen Verkehr, Stadtentwicklung und Gesellschaft bestehen. Der Film wurde so konzipiert, dass er auch an die regionalen Gegebenheiten der Zuschauer angepasst ist, mit ausgewählten Beispielen, die für das Publikum vor Ort von besonderem Interesse sein dürften.
Die Frage der Mobilität steht im Zentrum zahlreicher öffentlicher Diskussionen. Seiß‘ Film regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern bietet auch zahlreiche Anregungen für einen positiven Wandel. Indem er die verschiedenen Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigt, bringt der Dokumentarfilm die Zuschauer dazu, sich aktiv mit der eigenen Mobilität und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen.