In Oberösterreich haben die heftigen Niederschläge zu einem besorgniserregenden Anstieg der Wasserstände in vielen Gewässern geführt. Insbesondere in den Regionen im Süden des Landes gibt es bereits erste Überschwemmungen. Die Situation ist ernst, und die betroffenen Gemeinden müssen sich auf weitere Herausforderungen einstellen, wenn die Regenfälle weiter anhalten.
Besonders betroffen von der Hochwassergefahr sind die Flüsse Aist und ihre Zuflüsse im östlichen Mühlviertel sowie die Vöckla, Ager, Traun, Alm, Krems und die Enns. In diesen Gebieten haben die Wasserstände die Hochwassergrenzen bereits überschritten. Während das nordwestliche Mühlviertel bisher von den intensiven Regenfällen verschont geblieben ist, spricht die Wettervorhersage dafür, dass sich die Situation schnell ändern könnte.
Dringende Warnungen und Hochwasserschutzmaßnahmen
In der Marktgemeinde Saxen wurde eine dringende Warnung für den Bereich des Pumpwerks Dornach ausgegeben. Die Donau hat dort stellenweise einen kritischen Wasserspiegel erreicht. Die Landeswarnzentrale rät den Anwohnern, das gefährdete Gebiet rechtzeitig zu verlassen, da Überflutungen zu erwarten sind. Die Situation wird an diesem Ort besonders angespannt, da der Fluchtweg über den Damm zum Pumpwerk bald unpassierbar sein könnte.
Auch die Donaupegel in Grein und Mauthausen sind bereits auf kritische Werte gestiegen, wobei die Hochwassergefahr in Linz für den Sonntag prognostiziert wird. In Mauthausen und Saxen wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um die Dämme zu verstärken und Risiken zu minimieren. Hierbei kommen mobile Hochwasserschutzanlagen zum Einsatz, um den Anstieg des Wassers einzudämmen und die Bevölkerung zu schützen.
Feuerwehren im Dauereinsatz
Das Land ist in Alarmbereitschaft. Die Feuerwehr in Oberösterreich hat am Samstag in einem beispiellosen Einsatz 330 der insgesamt 4.500 Kräfte mobilisiert, um mehrfach ausgerufenem Hochwasser und anderen wetterbedingten Notfällen zu begegnen. So wurden über 600 Einsätze registriert, die von der Beseitigung umgestürzter Bäume bis zum Pumpen überfluteter Keller reichten. Das Landesfeuerwehrkommando hebt die Notwendigkeit hervor, die Lage aufmerksam zu beobachten, da der Regen weiterhin anhält.
In Steyr, wo die Enns bereits die Vorwarngrenze überschritten hat, stellen die örtlichen Feuerwehren ebenfalls Vorsorgemaßnahmen auf, um auf mögliche Überflutungen vorbereitet zu sein. Die Bevölkerung hat bereits reagiert, indem sie Fahrzeuge vom gefährdeten Ennskai-Bereich entfernt hat. Viele Menschen folgen den Empfehlungen, sich von gefährdeten Zonen fernzuhalten, und die Feuerwehren bleiben in ständiger Alarmbereitschaft.
Wetterexperten berichteten von einer niedrigen Schneefallgrenze, die sich negativ auf die Situation auswirken könnte, da der Regen nicht richtig abfließen kann und die Hochwassergefahr dadurch steigt. Das Hydrographische Dienst informiert zudem, dass die Region weiterhin auf Wetteränderungen reagieren muss.
Auf den Schienen hat die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) bereits den Schienenersatzverkehr auf mehreren Strecken eingerichtet, darunter die Almtalbahn und die Mühlkreisbahn. Reisende sollten sich auf Einschränkungen einstellen und die Änderungen in Echtzeit beachten. Die Zugbindung für Tickets, die bis zum 12. September gekauft wurden, wurde für den Zeitraum vom 13. bis 15. September aufgehoben, um Reisenden mehr Flexibilität zu bieten.
In den kommenden Tagen wird weiterhin mit erheblichen Regenmengen gerechnet. Die Bezirksverwaltungen und Einsatzkräfte werden die Entwicklungen genau verfolgen und weiterhin entsprechende Vorsorgemaßnahmen ergreifen müssen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Die Bevölkerung wird darüber hinaus aufgefordert, sich von überfluteten Gebieten fernzuhalten und keine Autofahrten in gefährdeten Zonen zu unternehmen.