Die Landeshauptmannschaft Oberösterreich hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um die Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich zu bewältigen. Im Rahmen eines internationalen Abkommens mit der philippinischen Provinz Tarlac wurde ein innovatives „Sisterhood Agreement“ unterzeichnet. Ziel dieses Abkommens ist es, eine nachhaltige Zusammenarbeit zu etablieren, die insbesondere die Anwerbung und Ausbildung von Pflegekräften in Oberösterreich fördert.
Internationale Kooperation im Pflegebereich
In einer Zeit, in der der Bedarf an qualifizierten Pflegefachkräften weltweit zunehmend steigt, hat Oberösterreich erkannt, wie wichtig strategische Partnerschaften sind. Diese Einigung wurde in einer symbolträchtigen Zeremonie zwischen Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) und der Gouverneurin der Provinz Tarlac, Susan Yap, besiegelt. Hattmannsdorfer unterstrich, dass „Oberösterreich Vorreiter bleiben“ müsse, um den internationalen Wettbewerb um Fachkräfte zu gewinnen und den Wohlstand im Land zu sichern.
Deutsch als Schlüssel zur Integration
Ein zentraler Bestandteil des Abkommens ist die Förderung der deutschen Sprache unter den angehenden Pflegekräften. Durch die Einführung von Deutsch als verpflichtendes Unterrichtsfach in den Ausbildungsprogrammen der Philippinen sollen die Absolventen umfassend auf die Anforderungen in Oberösterreich vorbereitet werden. Dies erleichtert nicht nur die Integration in das heimische Gesundheitssystem, sondern verbessert auch die Kommunikationsfähigkeit der Pflegekräfte, was ein entscheidender Faktor für die patientenorientierte Versorgung ist.
Konkrete Ergebnisse der Zusammenarbeit
Bisher haben rund 120 philippinische Pflegekräfte den Weg nach Oberösterreich gefunden. Dies ist das Ergebnis des Memorandum of Understanding, das im Oktober 2023 zwischen dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und dem philippinischen Ministerium für Migrant Workers unterzeichnet wurde. Bundesminister Martin Kocher hebt hervor, dass die Zahl der an philippinische Fachkräfte ausgestellten Rot-Weiß-Rot-Karten sich bundesweit mehr als verdoppelt hat. Das neue Abkommen wird die erfolgreiche Zusammenarbeit auf Landesebene weiter intensivieren.
Teamarbeit zwischen Hochschulen
Die Rahmenbedingungen für die zukünftige Zusammenarbeit werden durch eine enge Kooperation der Hochschulen in Oberösterreich und Tarlac gestaltet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Stärkung der Ausbildung in Altenpflege und Geriatrie. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Anerkennung der philippinischen Pflegeausbildung zu erleichtern, was für den Erfolg der neuen Pflegekräfte in Oberösterreich entscheidend ist.
Ein Blick in die Zukunft: Fachkräfte für Oberösterreich
Die Pläne sehen vor, dass im Jahr 2024 etwa 100 weitere philippinische Pflegekräfte nach Oberösterreich kommen sollen. Bereits seit einigen Wochen arbeiten 25 Pflegekräfte im Klinikum Wels-Grieskirchen und tragen aktiv zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Region bei.
Ein Beispiel für innovative Lösungen im Gesundheitswesen
Dieses Abkommen zwischen Oberösterreich und der Provinz Tarlac ist nicht nur ein bedeutender Schritt zur Behebung des Fachkräftemangels, sondern auch ein Vorbild für internationale Kooperationen im Gesundheitsbereich. Es zeigt, wie Regionen weltweit zusammenarbeiten können, um gegenseitige Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Die Initiative verdeutlicht das Potenzial, das in solchen Partnerschaften steckt, und könnte als Modell für andere Bundesländer sowie Staaten dienen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.