GARSTEN. Im malerischen Mühlbachtal findet in diesem Jahr am Sonntag, den 18. August, ein aufregendes Ereignis statt, das sowohl den Einheimischen als auch den Besuchern der Region ein Stück Geschichte näherbringt. Das traditionelle Mühlenfest bei der Schattleitenmühle verspricht ein erlebnisreiches Programm zu bieten, das die Bedeutung dieser historischen Stätte für die lokale Gemeinschaft hervorhebt.
Ein Fest für Jung und Alt
Bereits um 10 Uhr beginnt der Festtag mit einem feierlichen Gottesdienst, der in der Umgebung der Mühle zelebriert wird. Anschließend erwartet die Gäste ein spannendes Programm, darunter das traditionelle Maschinendreschen und das Schaumahlen. Solche Aktivitäten ermöglichen den Besuchern, das Handwerk und die Techniken vergangener Zeiten hautnah zu erleben. Besonders beeindruckend sind die landwirtschaftlichen Geräte, die vor Ort ausgestellt werden, wie etwa der voll funktionsfähige „Troadputzer“ – ein wichtiges Relikt der regionalen Geschichte.
Historische Einblicke und lebendige Erinnerungen
Das Mühlenfest ist nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern auch ein bedeutender Bestandteil im Veranstaltungskalender Mühlbachs. Es zieht zahlreiche Wanderer und Radfahrer an, die die Gelegenheit nutzen, die landschaftlichen Schönheiten der Umgebung zu genießen. Viele ältere Besucher verbinden mit den Vorführungen nostalgische Erinnerungen, während die jüngere Generation fasziniert von den Details der alten Maschinen ist. Das Schaubild des Korndreschens wird in der Regel sehr gut besucht, da es eine direkte Verbindung zur Landwirtschaft der Vergangenheit herstellt.
Ein Besuch beim Müllermeister
Die Schattleitenmühle selbst ist ein faszinierender Ort, der Geschichte lebendig werden lässt. Am Eingang der Mühle begrüßen die Worte „Willst du den Müllersmann, schlag die Glocke kräftig an“ die Besucher. Wer dies tut, wird von einem Mitglied der Familie Bramberger empfangen, das stolz die Geschichte der Mühle und ihrer Funktion vermittelt. Insbesondere Müllermeister Alfred Bramberger, der über 25 Jahre diese Mühle liebevoll betreute, ist oft vor Ort und erklärt anschaulich die Arbeitsweise der Mühle.
Belebung einer alten Tradition
Zur Zeit der Jahrhundertwende gab es in Mühlbach rund 23 Mühlen. Der Betrieb der letzten Mühle wurde 1985 eingestellt. Doch die Einheimischen ließen sich nicht entmutigen und arbeiteten hart daran, eine von ihnen wieder zum Leben zu erwecken. So wurde ein Mühlenmodell aus Kürnberg nach Mühlbach gebracht und mit viel Engagement originalgetreu aufgebaut. Das mit Wasser- und Kammrad betriebene Mahlwerk sowie die gemütliche Müllerstube erwecken das Gefühl des alltäglichen Lebens eines Müllers. Seit 1992 ist die Hausmühle voll funktionstüchtig und das dabei entstandene Mehl findet noch Verwendung in der heimischen Küche.
Besuchsmöglichkeiten und Angebote
Die Schattleitenmühle hat von März bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr für interessierte Besucher geöffnet. Eine Anmeldung ermöglicht geführte Touren für Schulgruppen und Wanderer, die in Kombination mit dem Kneipp-Wanderweg und dem Kreuzweg zur Wallerkapelle gestaltet werden können. Diese Führungen bieten nicht nur einen tiefen Einblick in die Geschichte der Mühle, sondern auch in die landschaftlich reizvolle Umgebung und ihre kulturelle Bedeutung.
Ein Blick in die regionale Identität
Das Mühlenfest und die Schattleitenmühle sind nicht nur lokale Attraktionen, sondern spiegeln auch den Stolz und die Tradition der Region wider. Solche Veranstaltungen fördern das Bewusstsein für lokale Kultur und Geschichte und stärken die Gemeinschaftsbindung. Die Erhaltung und Pflege solcher Traditionspflege ist für die Region von großer Bedeutung, um auch den zukünftigen Generationen einen Einblick in die Vergangenheit zu gewähren.
