Die Innenstadt von Steyr sieht sich einer wachsenden Herausforderung gegenüber: die Problematik des Leerstands. Dies betrifft nicht nur die Stadt selbst, sondern hat auch Auswirkungen auf die Attraktivität des gesamten Gebiets. Um den negativen Trend zu stoppen, wird hinter den Kulissen viel gearbeitet, um kreative Lösungen zu finden.
Ab Anfang 2024 wird Daniela Zeiner gemeinsam mit dem TIC Steyr das Leerstandsmanagement übernehmen. Ein zentrales Element dieser Initiative ist der StartPlatz Steyr, ein Durchstarterlokal, das es Unternehmern ermöglicht, ihre Geschäftsidee bis zu sechs Monate mietfrei zu testen. Derzeit wird dieser Raum von Anita Tassatti genutzt, die eine Boutique für Taschen eröffnet hat. „Wir bieten Unterstützung bei der Lokalsuche und Vernetzung, um die Innenstadt mit Leben zu füllen“, erklärte Daniela Zeiner und betonte die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit mit den Eigentümern leerstehender Flächen.
Bespielung von Leerständen
Ein weiterer kreativer Ansatz zur Belebung der Innenstadt ist die Bespielung leerstehender Geschäfte. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Steyr wurden verschiedene Ausstellungen und Events organisiert, die das Interesse an der Innenstadt fördern. So konnten abwechselnd lokale Organisationen wie die Radlobby und der Wörterwirbel ihre Projekte in Schaufenstern präsentieren. Besonders erfolgreich war der von der Lebenshilfe organisierte Ostermarkt im ehemaligen Thalia-Haus, der trotz Bauarbeiten in der Umgebung ein großes Publikum anzog. Die Adventszeit richtete sich ebenfalls mit großflächigen Wegweisern und Pop-up-Stores, die von TIC unterstützt wurden, an die Besucher.
Die Steyr.Art.Week hat ebenfalls für Aufsehen gesorgt, indem sie mit Kunstinstallationen und Aktivitäten die Sinne der Menschen anspricht und gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Daniela Zeiner bedankte sich ausdrücklich bei den Eigentümern der Leerstände, ohne deren Kooperation solche Projekte nicht möglich wären.
Ideen für eine nachhaltige Entwicklung
In einem Bestreben, von anderen erfolgreichen Gemeinden zu lernen, wird ein Austausch mit verschiedenen regionalen Organisationen gepflegt. Bei einem Filmabend im Juli 2024 wurden spannende Projekterfahrungen vorgestellt, die Anregungen für zukünftige Maßnahmen geben sollen. Auch eine Exkursion im September nach Vöcklabruck brachte frische Ideen für das Kleinstadtbiotop mit sich. „Wir möchten nachhaltige Konzepte entwickeln und Menschen miteinander vernetzen“, betont Zeiner und hebt hervor, dass Dialogbereitschaft entscheidend ist, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Regelmäßige Treffen mit Stadtvertretern und weiteren Stakeholdern helfen, neue Impulse zu setzen und innovative Nutzungskonzepte zu entdecken. Ein Austausch mit Städten wie Mödling und Kufstein hat gezeigt, dass es möglich ist, den Leerstand effektiv zu minimieren, auch wenn jedes Konzept individuell gestaltet werden muss.
Ausblick auf den Advent
Für die kommende Adventzeit hat die Lebenshilfe ein Weihnachtsmarkt-Event vom 26. bis 28. November sowie vom 3. bis 5. Dezember in Planung, nachdem die Osterveranstaltung bereits viel Zuspruch fand. Thomas Svoboda wird zudem wieder eine Pop-up-Galerie im Stadtplatz 19 eröffnen.
In der Innenstadt wird gegenwärtig ein Nachfolger für den „Bräuhof“ am Stadtplatz 35 gesucht. Für interessierte Unternehmer stehen auch andere Flächen zur Verfügung. Wer mehr Informationen möchte, kann sich direkt an das TIC Steyr wenden. Die Stadt zeigt damit, wie wichtig die Belebung und der Erhalt von Innenstädten in der heutigen Zeit sind.