In Steyr hat vor kurzem ein neues Kapitel in der Pflegeausbildung begonnen. Insgesamt 37 junge Menschen haben den ersten Schritt in ihre Pflegekarriere als „Pflegestarter*innen“ gemacht. Diese innovative Initiative, die von der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) ins Leben gerufen wurde, trifft auf großes Interesse und zeigt, wie wichtig es ist, junge Talente frühzeitig für den Pflegeberuf zu begeistern.
Seit dem 9. September haben 18 von ihnen offiziell ihre Ausbildung gestartet. Diese Ausbildung ist besonders, da sie ab dem Alter von 15 Jahren zugänglich ist und damit eine nahtlose Verbindung zwischen der Pflichtschule und der Berufsausbildung ermöglicht. Mag. Karl Lehner, ein Mitglied der Geschäftsführung der OÖG, äußerte sich erfreut darüber, dass die jungen Menschen in einem geschützten Rahmen in die Pflege eingeführt werden. „Das geht ohne Überbrückungszeiten, was sowohl für die angehenden Pflegekräfte als auch für die Gesundheitseinrichtungen von Vorteil ist“, erklärte er weiter.
Der Weg zur Pflege beginnt hier
Der Einstieg in das Pflegeberufsfeld wird durch ein Vorbereitungsjahr geprägt, in dem die Pflegestarter*innen nicht nur die Grundlagen der Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung erlernen, sondern auch ihre Gesundheitskompetenzen durch praktische Kurse wie Erste Hilfe und Babyfit stärken. Die Ausbildung legt großen Wert darauf, den jungen Auszubildenden durch zahlreiche Exkursionen und fachpraktische Einsätze ein umfassendes Bild von der Vielfalt des Pflegeberufes zu vermitteln.
Ein besonderes Erlebnis ist die Übung, bei dem die Auszubildenden erleben, wie es ist, mit Einschränkungen zu leben, beispielsweise „einen Tag lang 80 Jahre alt zu sein“. „Mit einem hohen Anteil an praktischem Unterricht und Simulationen, bei denen Schauspielpatienten zum Einsatz kommen, ist unser Konzept optimal aufgegangen“, berichtet Mag.a Martina Bruckner von den OÖG-Schulen. Sie hebt hervor, dass die Ausbildung eine der wenigen in Österreich ist, die in dieser Form angeboten wird.
Vom Pflegestarter zur Fachkraft
Ab dem zweiten Ausbildungsjahr wird die Pflegeausbildung intensiver und fokussiert sich auf die theoretischen und praktischen Inhalte der Pflegeassistenz (PA). Danach, im dritten Jahr, können sich die Auszubildenden auf spezifische Fachrichtungen wie Pflegefachassistenz (PFA) oder die Fach-Sozialbetreuung mit Schwerpunkt Altenarbeit (FSBA) spezialisieren. Für besonders engagierte Schüler besteht zudem die Möglichkeit, ein verkürztes Bachelorstudium an der FH Gesundheitsberufe OÖ oder eine verkürzte Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz (OTA) anzustreben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Konzept der „Pflegestarter*innen“ nicht nur auf das steigende Bedürfnis an Pflegekräften reagiert, sondern auch die Karrieren junger Menschen fördert und ihnen die Möglichkeit gibt, sich in einem empathischen und unterstützenden Umfeld zu entwickeln. Interessierte können sich über die Website ooeg.at/pflegeausbildung informieren. Im Herbst 2025 stehen erneut Ausbildungsplätze an fünf Schulstandorten in Freistadt, Gmunden, Kirchdorf, Schärding und Steyr zur Verfügung.