Schärding

Von der Kunst zur Musik: Andreas Gameriths Leidenschaft für Barock

Andreas Gamerith, Archivaren im Stift Zwettl, begeistert mit Gesang, während er sich zwischen Wartezimmer-WhatsApp und Barockkunst im Stephansdom wiederfindet!

Andreas Gamerith, der Archivar des Stifts Zwettl, hat in der Region viel Aufsehen erregt. Seit Beginn des Jahres verzaubert er die Leser der NÖN mit seiner Serie „Geschichten aus dem Stift Zwettl“. In seinen Erzählungen offenbart er seine tief verwurzelte Leidenschaft für die Barockkunst, das Malen und vor allem das Singen. Mit kleinen Gesangsaufnahmen, die er seinen Kolleginnen und Kollegen per WhatsApp zuschickt, gibt er ihnen immer wieder einen Einblick in sein musikalisches Talent.

„Ich habe den letzten Thronfolger Otto Habsburg und die erste Kanzlerin Österreichs, Brigitte Bierlein, beerdigt“, erzählt er stolz von seiner Teilnahme an bedeutenden Requien im Stephansdom. Dort durfte er für Otto Habsburg und Brigitte Bierlein singen, was für ihn unvergessliche Erlebnisse darstellt.

Ein entscheidender Kurs in Italien

Ursprünglich hatte Gamerith seine Gesangskarriere aufgeben wollen. „Eigentlich habe ich eine Bariton-Stimme, aber meine Begeisterung für Barockmusik führte dazu, dass ich während meines Studiums als Alt auftrete“, blickt er zurück. Ein Schlüsselmoment war ein Kurs für alte Musik in Urbino, Italien, im Jahr 2010. „Ich wollte mit dem Singen aufhören, fühlte mich aber durch die dortige Stimmbildung neu motiviert“, erklärt er. Dieser Kurs stellte für ihn einen Wendepunkt dar.

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Heute, mit 44 Jahren, ist er mehr als zufrieden mit seiner Stimme. In diesem Sommer war er unter anderem bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik aktiv und liebt es, verschiedenste musikalische Projekte zu verwirklichen. „Der Männer-Alt in der Barockmusik hat eine besondere Klangfülle, und ich hoffe, dass ich diesen Klang gut umsetzen kann“, schwärmt er.

Die Kunst ist sein Lebenselixier

„Ich bin froh, dass ich nicht auf Musik angewiesen bin, um zu leben“, sagt Gamerith. „Es erfordert viel Arbeit, und die Stimme muss immer auf den Punkt sein.“ Die Musik sowie die Kunstgeschichte spielen eine zentrale Rolle in seinem Leben, und er findet große Freude an den musikalischen Projekten, die er im Stift Zwettl mit anderen Künstlern umsetzt. „Musik und Kunst sind für mich essenziell: wie Nahrung“, fügt er hinzu.

Auch im Kirchenchor seines Wohnorts Röhrenbach hat er eine active Rolle und hilft den Sängern, ihr volles Potenzial zu entdecken. „Es bereitet mir Freude zu sehen, wie Sänger entdecken, was in ihren Stimmmöglichkeiten steckt“, bemerkt er.

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Seinen musikalischen Horizont hat er auch über die Barockmusik hinaus erweitert. Einmal sang er bei einer Hochzeit das Stück „Nothing Else Matters“ von Metallica. „Das war mein einziger Ausreißer“, lacht er. „Die Emotionalität der Barockmusik berührt mich tief; sie besitzt eine Virtuosität, die mir Spaß macht und die ich gerne meistere.“

Als Achtjähriger begann Gamerith seine musikalische Reise als Sängerknabe im Stift Altenburg, wo er eine frühe Liebe zur Barockkunst entwickelte. „Die Urlaubsreisen als Sängerknabe führten mich nach Japan, Israel und in viele europäische Länder. Mein Chorleiter damals war wirklich prägend für mich“, erinnert er sich. Er erhielt schon früh Einblicke in die Kunstgeschichte und das Stift Altenburg, was seine Entwicklung entscheidend prägte.

Er selbst führte bereits mit neun Jahren Besucher durch das Stift, sehr zum Schmunzeln seines Publikums. „Heute wäre das wahrscheinlich nicht mehr erlaubt“, sagt er humorvoll. Diese frühen Erlebnisse weckten in ihm eine Faszination, die ihn bis heute begleitet: „Die eigene Leidenschaft zum Beruf zu machen, das ist ein großes Glück.“

Sein gelebtes Motto scheint die Barockmusik klar zu umreißen: „Das Lieblingslied? Aus dem Bauch heraus: es ist das „Ave Maria“ von Schubert, ein Meisterwerk, das ich seit meinem neunten Lebensjahr singe.“ Diese Musik begleitet Gamerith sein ganzes Leben und inspiriert ihn für neue musikalische Herausforderungen.

Quelle/Referenz
noen.at

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