Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kämpft seit 2022 um die Rettung von vier Bären aus Slowenien, die unter erschreckenden Bedingungen in Gefangenschaft leben. Trotz aller Bemühungen und mehrfacher Aufforderungen an die slowenischen Behörden bleibt die erhoffte Intervention bislang aus. Die Bären Masha, Mici, Mitko und Tim sind in einem Zustand, der sowohl körperliche als auch seelische Qualen mit sich bringt.
Das Leben dieser Bären in drei Restaurants und einem privaten Zoo ist geprägt von Verwahrlosung und mangelnder medizinischer Versorgung. Sie sind von Parasiten befallen, leiden unter schmerzenden Zähnen und weisen Wunden auf, die durch den direkten Kontakt mit dem harten Betonboden verursacht werden. Eva Rosenberg, die Direktorin von Vier Pfoten, beschreibt die Situation als herzzerreißend. „Diese Zustände im Herzen Europas sind schockierend“, sagt sie und fordert die slowenische Regierung auf, endlich zu handeln und die Tiere in ein sicheres Umfeld zu bringen.
Ausbleiben der Behördenmaßnahmen
Obwohl die Organisation die Missstände seit über zwei Jahren dokumentiert und zur Sprache bringt, bleibt das zuständige slowenische Ministerium für natürliche Ressourcen und Raumplanung untätig. Vier Pfoten bietet der slowenischen Regierung Unterstützung an, um die Bären im Bärenwald Arbesbach, einem Bärenschutzzentrum in Österreich, zu versorgen.
Die Aussagen von Fachleuten unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf. Professor Djuro Huber von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zagreb stellt fest, dass alle Bären offensichtlich unter schlechten Bedingungen gehalten werden und darum bitten, ihre Lebensumstände sofort zu verbessern. Agnieszka Sergiel von der Polnischen Akademie der Wissenschaften weist darauf hin, dass die unsachgemäße Haltung die Entwicklung schmerzhafter Erkrankungen begünstigt. Ihr medizinischer Bericht ergänzt die bereits vorhandenen Informationen, die Vier Pfoten im Juni 2023 den Behörden übermittelte.
Wage Hoffnung auf Veränderung
Die Tierschutzorganisation hat im Jahr 2022 Zählung und Zustand der Bären dokumentiert und dabei festgestellt, dass sich die Lage seither nicht verbessert hat. Alle vier Tiere leben in engen, spärlich ausgestatteten Käfigen, die keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Nach einer erneuten Visite im Jahr 2023 wurden die aufgenommenen Bilder von unabhängigen Experten evaluiert, um auf die Missstände aufmerksam zu machen.
Der Gesundheitszustand der Bären hat sich nicht nur nicht verbessert, sondern ist sogar kritischer geworden. Insbesondere Bär Mitko zeigt akute Zahnschäden, die dringend behandelt werden müssen. Bei Bär Tim wurden mehrere Wunden festgestellt, während Bärin Mici in einem schlechten Zustand mit möglicherweise parasitären Infektionen leidet. Masha, die älteste Bärin, zeigt starke Alterserscheinungen und ist apathisch. Ihre fortschreitende Verfassung erfordert rasches Handeln und ärztliche Versorgung.
Vier Pfoten hat nicht nur die Öffentlichkeit mobilisiert, sondern auch eine Online-Petition ins Leben gerufen, um weiteren Druck auf die slowenischen Behörden auszuüben. „Wenn die Bären nicht schnellstmöglich gerettet werden, wird ihr Zustand sich nur weiter verschlechtern“, so Eva Rosenberg. Die Hoffnung auf einen Umbruch liegt nicht nur bei der Organisation, sondern auch bei Unterstützern aus der breiten Öffentlichkeit. Jedes Zeichen der Unterstützung kann die benötigte Aufmerksamkeit auf diesen tragischen Fall lenken.