In der Welt des Bauens gibt es immer wieder Beispiele, die beaufsichtigen, wie Tradition und Moderne harmonisch miteinander verschmelzen können. Ein solches Beispiel sind die Zwettler Stadt-Lofts, die unter der Ägide von Johannes Gutmann, dem Gründer von Sonnentor, eine bemerkenswerte Revitalisierung erfahren haben. Gutmann beschreibt seine Freude über das gelungene Projekt und die persönliche Verbindung zu dem historischen Gebäude, das ihm bereits als Kind ans Herz gewachsen war.
Die Sanierung wurde von dem Waidhofner Planungsbüro w30 übernommen, das es verstand, die besonderen Merkmale des historischen Gebäudes zu bewahren und gleichzeitig modernen Wohnkomfort zu integrieren. Gutmann schildert, dass viele Menschen seine Vision nicht ernst nahmen und die Idee, ein altes, leerstehendes Haus zu sanieren, mit Skepsis begegneten. Doch er fand in w30 einen Partner, der seine Begeisterung für das Projekt teilte: „Ich und meine Frau Edith haben uns vom ersten Moment an verstanden gefühlt. Das Ergebnis ist großartig“, betonte Gutmann.
Tradition trifft auf Innovation
Bei der Sanierung der Stadt-Lofts wurden viele kreative Elemente eingebaut, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch umweltbewusst sind. Die Verwendung von Lehmputzen, Holzböden und upgecycelten Möbeln verschafft den Räumen ein warmes, einladendes Ambiente. Zudem wurden die ursprünglichen Kastenstockfenster restauriert, was sowohl dem historischen Charme des Gebäudes Rechnung trägt als auch zur Energieeffizienz beiträgt.
Eine besonders schöne Note erhielt die Revitalisierung durch die Wiederentdeckung und Integration des mittelalterlichen Flusskieselpflasters, das in den Aufenthaltsbereichen verlegt wurde. Dies zusammen mit der Sichtbarkeit der alten Stadtmauer und der Gewölbe vermittelt den Bewohnern ein Gefühl von Geschichte und Beständigkeit. Auch die Dachbodenziegel, die wiederverlegt wurden, tragen zur Anmutung des alten Gebäudes bei und bieten eine interessante Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.
Das Resultat dieser gleichsam kreativen wie fundierten Herangehensweise ist ein neu interpretiertes Wohngefühl, das moderne Ansprüche erfüllt, ohne die Wurzeln und die Geschichte des Hauses zu vergessen. Gutmann spricht von einem „besonderen Wohngefühl“, das in den Stadt-Lofts geschaffen wurde – ein Gefühl, das die Bewohner nicht nur physisch, sondern auch emotional an den Ort bindet. Es ist dies ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist, bei Renovierungen und Neubauten sowohl auf Nachhaltigkeit als auch auf ein Bewusstsein für die Geschichte des Ortes zu achten.
Sein Projekt zeigt nicht nur die Potenziale der Revitalisierung alter Gebäude, sondern auch, wie durchdachtes Design eine Brücke zwischen verschiedenen Epochen schlagen kann. In einer Zeit, in der ökologisches Bauen immer mehr an Bedeutung gewinnt, könnte das Beispiel der Zwettler Stadt-Lofts eine Inspiration für viele Architekten und Bauherren darstellen, die alte Strukturen neu beleben wollen.
