In einer dramatischen Rettungsaktion wurden am Donnerstag, dem 1. August, in Altpölla im Bezirk Zwettl drei Stiere aus einem Güllekanal befreit. Der Vorfall ereignete sich in den frühen Nachtstunden, als die Tiere vermutlich aufgrund eines defekten Spaltbodens in eine rund 1,7 Meter tiefe Grube gefallen waren. Der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Altpölla, Karl Kainrath, berichtete über die Herausforderungen, die bei der Befreiung der Tiere bewältigt werden mussten.
Der Unfallhergang
Die Situation wurde durch einen stillen Alarm an die Feuerwehr gemeldet, der speziell tierkundige Einsatzkräfte ansprach. Der Kommandant Kainrath schilderte, dass die Stiere in eine missliche Lage geraten waren: „Vermutlich war der Spaltboden gebrochen und die drei Stiere sind so ungeschickt gestanden, dass sie durchgebrochen sind.“ Dies führte dazu, dass die Tiere in einem vollen Güllekanal gefangen waren, was die Rettung erheblich erschwerte.
Rettungsoperation mit enormem Aufwand
Die Herausforderung, die der Güllekanal mit sich brachte, war enorm. Der Kanal barg nicht nur eine tiefe Fallhöhe, sondern war auch mit Fäkalien gefüllt, die ein hohes Risiko durch schädliche Gase darstellten. Um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten, wurden zwei Mitglieder der Feuerwehr mit Atemschutz und Wathosen ausgerüstet. Kainrath erklärte, dass die Bedingungen im Kanal äußerst ungünstig waren: „Jedes der Tiere hatte rund 750 Kilo.“ Der Einsatz erforderte neben dem mutigen Handeln auch strategisches Denken.
Ein besonders verzweifelter Fall: Stier Maxl
Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Stier namens Maxl, der durch seine Angst und die beengte Situation besondere Schwierigkeiten bereitete. Laut Kainrath zog sich Maxl „bis ans Ende des Kanals zurück und brach aufgrund der Güllegase zusammen“. Dies führte dazu, dass die initialen Rettungsversuche versagten, da es unmöglich war, ihn durch den Gang zurück zur Einbruchstelle zu führen. Stattdessen mussten die Einsatzkräfte umplanen: „Nachdem das nicht gelungen ist, haben wir zwei Boxen frei machen müssen und die Rinder im Stall umgesiedelt.“
Innovative Lösungsansätze während der Rettung
Nachdem die Route zur Rettung des Stiers umgestaltet wurde, konnte der Spaltboden über Maxl geöffnet werden, was den Einsatzkräften letztlich ermöglichte, den Stier zu befreien. Mithilfe von zwei Teleladern und einem Kettenzug wurde Maxl aus seiner misslichen Lage befreit. Es ist bemerkenswert, wie schnell die Feuerwehr und die Tierbesitzer zusammengearbeitet haben, um die Tiere in Sicherheit zu bringen. Die ersten Maßnahmen wurden bereits ergriffen, bevor die Feuerwehr eintraf.
Ein glückliches Ende für die Stiere
Ein überwältigendes Gefühl der Erleichterung stellte sich ein, als bekannt wurde, dass alle drei Stiere wohlerhalten und ohne Verletzungen aus dieser gefährlichen Lage gerettet werden konnten. „Allen drei Stieren geht es wieder gut und sie haben keine Verletzungen davongetragen“, äußerte sich Kainrath stolz über die gelungene Rettungsaktion seiner Mannschaft. Es zeigt sich hier einmal mehr, wie wichtig gut ausgebildete Einsatzkräfte in kritischen Situationen sind.
Wertvolle Lektionen für die Gemeinschaft
Dieser Vorfall hat nicht nur die Fähigkeiten und die Entschlossenheit der Feuerwehr Altpölla unter Beweis gestellt, sondern auch die Bedeutung einer aufmerksamenn Gemeinschaft. Ein defekter Spaltboden kann schwerwiegende Folgen für Tiere und Landwirte haben. Die Einsätze von Feuerwehr und anderen Rettungskräften verdeutlichen, dass tierische Notfälle, die zügige und geschulte Eingriffe erfordern, stets ernst genommen werden müssen. Es ist entscheidend, dass Sicherheitsvorkehrungen in landwirtschaftlichen Betrieben regelmäßig überprüft werden, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.