Österreich sieht sich derzeit einem intensiven Wetterereignis gegenüber, das durch das Tief ANETT ausgelöst wird. Diese Wetterlage hat nicht nur für anhaltenden Regen, sondern auch für Schnee in mittleren Höhenlagen sowie Sturmböen gesorgt. Das Ganze begann bereits am 15. September 2024 und entwickelt sich zu einer dramatischen Situation in mehreren Regionen des Landes.
Besonders betroffen ist der Wienerwald, wo in den letzten 12 Stunden an verschiedenen Stationen mehr als 100 l/qm Niederschlag registriert wurden. Die Messungen in St. Pölten lagen bei 111 l/qm, während in Tullnerfeld sogar 133 l/qm ermittelt wurden. Diese gewaltigen Regenmengen bringen das Risiko von Überschwemmungen mit sich, und die Prognosen deuten darauf hin, dass in den kommenden 12 Stunden weitere 100 l/qm hinzukommen könnten.
Evakuierungen und Überflutungen in den Nachbarländern
Die Auswirkungen dieser extremen Wetterlage sind nicht auf Österreich beschränkt. In Polen beobachtet man bereits, wie einige Stauseen überlaufen, während in Tschechien erste Evakuierungen in der Stadt Opava vorgenommen werden müssen. Eine Videoaufnahme zeigt die überlaufende Dammsituation in Międzygórze, Polen, und verdeutlicht, wie bedrohlich die Lage überall in der Region geworden ist.
Die deutsche Stadt Gmünd in Niederösterreich ist nun auch von Hochwasser betroffen. Die dortige Feuerwehr musste aufgrund des steigenden Wasserstands in mehreren Gebieten die Lage unter Kontrolle bringen. Die Lainsitz in Weitra führt schließlich dazu, dass die örtlichen Behörden jetzt in Alarmbereitschaft sind. Die Lainsitz, die schon seit Stunden auf einem kritischen Niveau fließt, hat sich binnen kürzester Zeit erheblich verändert.
Sturm- und Hochwasserwarnungen
In den nächsten Stunden sind vor allem im Waldviertel hohe Niederschlagsmengen und Sturmwarnungen zu erwarten. In den letzten Tagen waren Windböen von über 100 km/h in Hartberg zu verzeichnen, was zu vielen umgestürzten Bäumen geführt hat. Die meteorologischen Dienste haben Rotwarnungen auf violette Stufen hochgestuft, was auf eine noch verschärfte Gefahr durch Orkanböen hinweist.
Die aktuellen Prognosen zeigen, dass die Gewässer in Ober- und Niederösterreich von einem rapiden Anstieg betroffen sind. Viele Flüsse haben bereits ein 30-jährliches Hochwasser erreicht oder stehen kurz davor. Besonders der Kamp in Zwettl könnte steigen und in der Region Hochwasserüberflutungen verursachen.
Zusätzlich zeigt ein Blick auf die Pegelstände, dass auch die Donau stark ansteigt. In Korneuburg wird ein Hochwasser der HQ30-Marke prognostiziert, was bedeutet, dass die Wasserstände deutlich höher als im Juni sein könnten. Die Stadt Wien hat bereits Badeverbote für die Neue Donau verhängt, um Unfälle zu vermeiden und den Schutz der Stadt während dieses Extremwetters aufrechtzuerhalten.
Das Tief ANETT hat nicht nur Niederschläge gebracht, sondern auch den ersten Wintereinbruch in höheren Lagen mit zahlreichen Schneefällen, die die verstärkten Sturm- und Hochwasserwarnungen begünstigen. Sozialen Medien zeigen bereits beeindruckende Bilder von schneebedeckten Landschaften in höheren Regionen.
In Anbetracht dieser Situation ist es von größter Bedeutung, alle offiziellen Informationen und Warnungen der Meteorologen zu folgen und sich gegebenenfalls in sicheren Bereichen aufzuhalten, bis die Gefahren vorüber sind. Man muss hoffen, dass die Entwicklungen in den nächsten Tagen nicht zu weiteren schwerwiegenden Folgen führen.