Die Gemeinden Altmelon, Arbesbach, Schönbach und Bärnkopf haben sich zusammengetan, um ein neues Kapitel in der Abfallwirtschaft zu schreiben. In Perwolfs wurde kürzlich das zweite Wertstoffsammelzentrum (WSZ) im Bezirk Zwettl feierlich eingeweiht. Diese Einrichtung, die als zentraler Kompost- und Recyclingpunkt fungiert, symbolisiert den Fortschritt in der umweltbewussten Abfallbewirtschaftung der Region. Der erste Öffnungstag folgte bereits kurz nach der Eröffnung, was den schnell umgesetzten Planungen der Gemeindevertretung entspricht.
Mit einem großen Festakt, an dem zahlreiche Bürgermeisterinnen und Ehrengäste teilnahmen, wurde die Einweihung des Wertstoffsammelzentrums gefeiert. Andreas Maringer, Obmann des Zwettler Gemeindeverbands, hob die Erfahrungen hervor, die man aus der erfolgreichen Implementierung des WSZ in Bernschlag gewonnen hat. „Wir haben erkennen können, wie wichtig diese Sammelstellen für die Gemeinden sind. Wir sind stolz und dankbar für die schnelle Umsetzung dieses Projekts nach nur zehn Monaten Bauzeit“, erklärte Maringer.
Wachsendes Müllaufkommen und neue Lösungen
Ein zentrales Anliegen in der Region ist die steigende Müllproduktion. „Abfallvermeidung ist wichtig, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache“, erklärt Albrecht Mayerhofer, Geschäftsführer des Gemeindeverbands. Während 1989 noch etwa 6.800 Tonnen Müll im Bezirk anfielen, waren es 2023 bereits 17.000 Tonnen. Damit produziert jeder Einwohner durchschnittlich 430 Kilogramm Müll pro Jahr. Diese Fakten unterstreichen die Notwendigkeit für effiziente Recycling- und Entsorgungsmöglichkeiten.
Mayerhofer erläutert weiter, dass viele bestehende Sammelstellen den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. „Mit einem großflächigen Bau haben wir die Möglichkeit, die zunehmend komplexen Recyclingquoten zu erfüllen“, fügt er hinzu. Die Idee für das neue Zentrum entstand bereits vor sechs Jahren, als die ersten Gespräche zur Standortsuche in Altmelon stattfanden. Letztendlich fiel im Mai 2022 die Entscheidung, das Grundstück zu erwerben.
„Ein wichtiges Element für uns war der Einsatz von Holz in der Bauweise, um unsere Region zu unterstützen“ betont Mayerhofer. Die neue Einrichtung erstreckt sich über eine Fläche von 6.700 Quadratmetern und wird von einer Holzfassade und einem Holz-Dach geschmückt. Hier stehen 13 Containerplätze für die Sortierung von Wertstoffen sowie Bereiche für Problemstoffe und Gartenabfälle zur Verfügung. In dieses Projekt wurde ein Gesamtbetrag von 1,8 Millionen Euro investiert, wobei regionale Firmen die Bauarbeiten durchführten.
Moderne Ausstattung und Überwachung
Ein innovatives Zufahrtssystem wurde ebenfalls implementiert. Jedes Haushaltsmitglied erhält eine kostenlose Servicekarte, die das Betreten des Zentrums ermöglicht. Dies sorgt für eine geregelte Annahme des Abfalls und verhindert überfüllte Sammelstellen. Mit 13 Überwachungskameras wird das Gelände ständig im Blick gehalten.
Ein symbolischer Akt kam durch die Platzierung einer Statue von Franz von Assisi, dem Schutzpatron der Umwelt, hinzu, die von den Bürgermeistern gemeinsam gestiftet wurde. Diese Statue steht nun im Wertstoffsammelzentrum und erinnert an die Wichtigkeit des Naturschutzes.
Die attraktiven Öffnungszeiten des neuen WSZ stellen einen großen Vorteil für die Nutzer dar. Im Gegensatz zum alten Altmeloner Sammelzentrum, das nur zweimal im Monat geöffnet hatte, kann das neue Zentrum nun zweimal wöchentlich besucht werden. Dazu bietet es erweiterte Zeiten für die Abgabe von Gartenabfällen, was die Entsorgung für die Bevölkerung wesentlich erleichtert.
Obwohl das alte Sammelzentrum von Altmelon dabei obsolet wird, findet es eine neue Bestimmung: Es wird künftig für die Zwecke des Bauhofs genutzt.