Das geschichtsträchtige Gebäude in der Zwettler Landstraße Nr. 26, langjähriger Standort des Schuhhauses Delka, steht vor einer grundlegenden Transformation. Die Raiffeisenbank hat die Nutzungsplanung für das Objekt in die Hand genommen und plant, das alte Gebäude abzureißen, um Raum für einen Neubau zu schaffen, der dem traditionellen Erscheinungsbild des Stadtteils treu bleiben soll.
Raiffeisenbank möchte Stadtbild bewahren
Der Obmann der Raiffeisenbank Zwettl, Gerhard Preiß, teilte mit, dass die bauliche Substanz des bestehenden Gebäudes als unzureichend beurteilt wurde. „Der Neubau wird dem jetzigen Bestand sehr ähnlich sein und das Stadtbild am Dreifaltigkeitsplatz daher in jedem Fall getreu der Historie erhalten bleiben“, erläuterte Preiß, wobei er auch auf die positive Bewertung des Gestaltungsbeirates hinwies.
Umfangreiche Nutzungskonzeption
Die geplanten Räumlichkeiten werden eine gemischte Nutzung ermöglichen. Im Erdgeschoss werden Geschäftsräume untergebracht, während das Ober- und Dachgeschoss Platz für drei Wohnungen und zwei Büros bieten soll. Diese Einheiten werden als Mietobjekte angeboten, jedoch wird es innerhalb des neuen Gebäudekomplexes keine Parkmöglichkeiten geben, was für die zukünftigen Nutzer eine wichtige Überlegung darstellt.
Finanzielle Investition und Nachfrage
Die Raiffeisenbank investiert stolze 3,5 Millionen Euro in dieses Projekt. Obmann Preiß betonte die enorme Nachfrage nach den Flächen: „Die Nachfrage nach den Flächen übersteigt das Angebot.“ Mit dieser Entwicklung erhofft sich die Bank, einen neuen Frequenzbringer für die Innenstadt von Zwettl zu schaffen, was sicherlich das lokale Geschäft beleben wird.
Geplanter Projektstart und Bauten im historischen Stadtkern
Aktuell befindet sich das Projekt in der Ausschreibungsphase, was bedeutet, dass die detaillierten Planungen weit vorangeschritten sind. Der Startschuss für den Bau könnte noch in diesem Jahr fallen, sollte alles nach Plan verlaufen. Gerhard Preiß wies auch auf den Erfolg früherer Projekte hin, wie etwa die Renovierung der Gebäude Landstraße 26 und Hauptplatz 16, die den anspruchsvollen Umgang der Raiffeisenbank mit historischen Bauwerken im Stadtkern von Zwettl belegen.
Transformationsprozesse im historischen Kontext
Die Entwicklung des Gebäudes in der Zwettler Landstraße ist nicht nur ein bedeutendes städtebauliches Vorhaben, sondern spiegelt auch einen übergreifenden Trend wider: die Herausforderung, historische Elemente im modernen Bauwesen sinnvoll zu integrieren. Städte stehen vor der Aufgabe, alte Strukturen zu bewahren und gleichzeitig den aktuellen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Dieser Balanceakt ist bei der Neugestaltung des Delka-Hauses besonders kritisch, da die Entscheidung, ein altes Gebäude abzureißen, oft mit emotionalen Reaktionen der Gemeinschaft verbunden ist.
Das Projekt steht exemplarisch für die Bemühungen vieler Banken und Investoren, die städtische Entwicklung aktiv zu gestalten, und es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Pläne der Raiffeisenbank auf die Innenstadt von Zwettl auswirken werden. Erfreulicherweise zeigt die positive Resonanz des Gestaltungsbeirates, dass es möglich ist, innovative bebauliche Lösungen anzustreben, während das charakteristische Stadtbild erhalten bleibt.