Am vergangenen Wochenende erlebte die kleine Gemeinde Schönbach ein wahres Fest für die Sinne – und das alles drehte sich um die gelbe Frucht, das Kriecherl. Rund 3.000 Besucher fanden sich ein, um den traditionsreichen Kriecherlkirtag zu feiern, der bereits zum zehnten Mal stattfand. Organisiert wurde das Event von Franz Höfer, dem Obmann des Erlebnismuseumsvereins, unterstützt von zahlreichen freiwilligen Helfern und Vereinen, die alles gaben, um die Feierlichkeiten erfolgreich zu gestalten.
Doch wie kam es zu diesem Ereignis? Der Ursprung reicht bis ins Jahr 1993 zurück, als die Gemeinde mit der Dorferneuerung begann und erste Bauernmärkte ins Leben rief. Bürgermeister Ewald Fröschl schilderte, dass der Kriecherlkirtag mittlerweile zu den Höhepunkten des Jahres zähle und die Identität der Region maßgeblich präge.
Tradition trifft auf Innovation
Franz Mold, Bürgermeister von Zwettl, hob hervor, wie wichtig der Kirtag für die Volkskultur und das Brauchtum sei. Er wies auf die bemerkenswerte Innovationskraft hin, die im Waldviertel vorhanden ist, und ermutigte die Anwesenden, die Schönheit ihrer Heimat zu schätzen. „Hier gibt es so vieles zu entdecken. Man muss nicht in die Ferne reisen, um stolz auf das, was wir haben, zu sein“, sagte Tom Bauer, Geschäftsführer der Tourismus-Destination Waldviertel, und unterstrich die Rolle des Kriecherls als regionales Wahrzeichen.
Ein weiterer Höhepunkt des Kirtags war die Ehrung der beiden Weltmeister in Betonbau, Stefan Huber und Christoph Kurz, die bei den WorldSkills in Lyon, Frankreich, Goldmedaillen gewonnen hatten. Moderator Werner Vogl sorgte mit einem humorvollen Kommentar für Unterhaltung: „Schade, dass du kein Schönbacher bist, Christoph! Aber wir haben noch jede Menge Baugründe.“
Leckereien rund ums Kriecherl
Die kulinarischen Köstlichkeiten rund um das Kriecherl sorgten für Begeisterung bei den Besuchern. Die Gäste hatten die Qual der Wahl zwischen zahlreichen Gerichten, wobei vor allem die Kriecherlknödel große Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ein Ehepaar aus Zwettl schwärmte: „Die Knödel sind sensationell! Wir haben zu zweit drei Portionen gegessen.“ Auch die Baumstämme mit Vanille-Kriecherlfüllung fanden großen Anklang. Anita Kurz wiederum hatte eine Vorliebe für die flüssige Variante und schwärmte von den edelgebrannten Kriecherln.
Der Kriecherlkirtag in Schönbach ist nicht nur ein Fest für die Menschen vor Ort, sondern auch ein bedeutendes Ereignis für die gesamte Region, das die Traditionen pflegt und stolz auf die lokalen Produkte macht. Es bleibt nichts anderes zu sagen, als dass sich die Bewohner und Gäste in diesem Jahr wieder einmal von der Magie des Kriecherls verzaubern ließen.
