In Niederösterreich wird die Lage aufgrund der massiven Niederschläge immer dramatischer. Am Samstagabend sind weitere Gemeinden als Katastrophengebiet erklärt worden, da die Gewässer gefährliche Pegel erreichen und erste Evakuierungen zur Sicherheit der Anwohner bereits durchgeführt werden.
Besonders betroffen ist das Waldviertel, wo die Flüsse stark steigen. Der stellvertretende Landeshauptmann Stephan Pernkopf (ÖVP) betonte, dass die Situation „massive Anstiege der Flüsse“ aufweise, die bereits mit einem hundertjährigen Hochwasserereignis in Verbindung gebracht werden können. Evakuierungen sind in vollem Gange; allein in Gars am Kamp sind rund 80 Gebäude gefährdet.
Evakuierungen und Zivilschutz
Insgesamt 42 Gemeinden wurden in den Bezirken Zwettl, Horn, Krems, Tulln und Gmünd zum Katastrophengebiet erklärt. Die Feuerwehr, das Rote Kreuz und weitere Organisationen unterstützen die präventiven Evakuierungen. In mehreren Gemeinden mussten bereits Anwohner, insbesondere aus Garten- und Zweitwohnungen, ihre Häuser verlassen.
Die Stadt Krems hat aufgrund der besorgniserregenden Entwicklungen Zivilschutzalarm ausgelöst. Betroffene Anwohner wurden aufgefordert, ihre Fahrzeuge in höher gelegene Gebiete zu bringen und Keller zu sichern. Diese Maßnahmen sind besonders relevant, da der Pegel des Krems-Flusses in den vergangenen Stunden stetig angestiegen ist.
Die Niederschläge, die in ganz Niederösterreich gefallen sind, haben die Situation weiter verschärft. Für die kommenden Stunden werden weitere Überflutungen erwartet, weshalb die Behörden die Notwendigkeit weiterer Evakuierungen und Sicherungsmaßnahmen betonen. Der Bezirk St. Pölten befindet sich bereits im Ausnahmezustand, während im Bezirk Gmünd Hunderte von Feuerwehrleuten im Einsatz sind, um die Bevölkerung zu schützen.
Schutzmaßnahmen und Einsätze
In mehreren Regionen wurden mobile Schutzanlagen installiert, um das Hochwasser zu bewältigen. Bis Samstag waren über 640 Einsätze durch die Feuerwehren zu verzeichnen, wobei vor allem in Krems und den umliegenden Gebieten eine erhöhte Einsatzbereitschaft herrschte. Klassenräume, Keller und andere untere Etagen müssen abgepumpt und gesichert werden.
Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Speicherkapazität des Ottensteiner Stausees am Sonntag ausgeschöpft sein könnte, was einen Überlauf des Stausees zur Folge hätte. Daher laufen umfassende Sicherungsmaßnahmen. Katastrophenhilfsdienst-Züge werden in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten aktiv, um die Bevölkerung und die Einsatzkräfte zu unterstützen.
Das letzte „Jahrhunderthochwasser“ in dieser Region wurde 2013 nach einem ähnlichen Muster erlebt, sodass die Behörden besorgt sind, dass sich die Situation der Vergangenheit wiederholen könnte. Laut den Vorhersagen könnten die Pegel des Kamps Rekordhöhen erreichen. Damit ist sichergestellt, dass die Vorbereitungen für die bevorstehenden Herausforderungen auf Hochtouren laufen, um weitere Schäden zu vermeiden.
Zusätzlich zu den Evakuierungen und den Aufrufen zur Sicherheit sind bereits viele Straßen gesperrt worden, um zu verhindern, dass Fahrzeuge in die überfluteten Gebiete fahren. Dies betrifft sowohl Bundes- als auch Landesstraßen, die in mehreren Bezirken, darunter Krems und Horn, nicht mehr befahrbar sind.
Die Anspannung in der Region bleibt hoch, während die Wettervorhersagen für die kommenden Tage weiterhin Regen voraussagen. Die Anstrengungen der Einsatzkräfte sind entscheidend, um die Situation unter Kontrolle zu bringen und weiteres Unheil abzuwenden. Die kommenden Stunden und Tage werden für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellen, da die Wasserstände weiter beobachtet werden müssen.