In einer eindrucksvollen Veranstaltung in der Firma Waldland kamen Berufsinteressierte zusammen, um sich über die vielfältigen Jobmöglichkeiten im Waldviertel zu informieren. Bei der 14. Waldviertler Jobmesse, die vom Wirtschaftsforum organisiert wurde, präsentierten rund 90 Unternehmen ihre offenen Stellen, Ausbildungsplätze und Praktika. Diese Messe richtete sich insbesondere an Berufseinsteiger, Schulabgänger und Menschen, die eine berufliche Veränderung anstreben.
Franz Tiefenbacher, der Geschäftsführer von Waldland, betonte die Wichtigkeit dieser Veranstaltung mit dem Motto „aus der Region – für die Region“. Der Anlass wurde zusätzlich durch das bevorstehende 40-jährige Jubiläum der Firma am 13. Oktober untermalt, was die Bedeutung von Waldland in der Region unterstreicht.
Lehrberufe neu denken
Die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte in der Region nahm Karl Lukas, der Bezirksvorsitzende der Jungen Wirtschaft, zum Anlass, auf die Vielzahl der Unternehmen im Waldviertel hinzuweisen. Er erklärte, dass Lehre nicht mehr einseitig sei, sondern auch den Weg zum Unternehmertum eröffne. „Wir haben in unserer Heimat großartige Unternehmen, die es wert sind, entdeckt zu werden“, fügte er hinzu.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es laut Lukas unerlässlich, die jungen Menschen aktiv anzusprechen und sie für die Region zu begeistern. Die Rückkehr von ehemaligen Waldviertlern und die Ansiedlung neuer Einwohner seien essentielle Schritte, um die Belegschaftszahl wieder zu erhöhen. „Die Infrastruktur ist vorhanden, wir müssen sie nur nutzen“, so Lukas weiter.
Dringender Bedarf an Arbeitskräften
Ernst Wurz, der Projektleiter des Initiativenprojektes „Dein Ticket ins Waldviertel“, berichtete von einem signifikanten Anstieg an Stellenangebotsanfragen bei heimischen Unternehmen im vergangenen Jahr. Dieses Projekt wurde konzipiert, um sowohl Rückkehrern als auch Zuzüglern Orientierung zu bieten. Derzeit fehlen in den fünf Bezirken des Waldviertels etwa 2.200 Arbeitskräfte, was die Dringlichkeit der Jobmesse unterstreicht. „Die Betriebe haben einen enormen Bedarf an Lehrlingen“, erklärte Wurz.
Landesrat Schleritzko, der die Messe eröffnete, betonte die persönliche Bedeutung des Waldlandhofs in seiner Lebensgeschichte. Als einer der Rückkehrer fand er hier seinen ersten Arbeitsplatz, was den Wert regionaler Identität und Arbeitsmöglichkeiten unterstreicht. Er appellierte an die Wichtigkeit von Bildung in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Kontext der jüngsten Hochwassersituation, und ließ es sich nicht nehmen, humorvoll über die Notwendigkeit des berühmten Waldviertler Mohnstrudels zu sprechen. „Wer heute ohne Mohnstrudel nach Hause geht, der hat es nicht ganz verstanden“, lachte Schleritzko und erinnerte alle daran, welche Stellung regionale Produkte in der Identität des Waldviertels einnehmen.
Diese Jobmesse zeigt nicht nur die aktuellen Herausforderungen des Arbeitsmarktes, sondern auch die Bestrebungen der Region, diesen aktiv zu begegnen und jungen Menschen Perspektiven zu bieten. Die Vermittlung von Ausbildungsplätzen und Praktika trägt dazu bei, die Arbeitsmarktsituation im Waldviertel nachhaltig zu verbessern.
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