Die Lage in Niederösterreich bleibt kritisch, nachdem ein viertes Todesopfer nach den verheerenden Hochwasserereignissen gemeldet wurde. Ein Mann wurde im Strombad Kritzendorf in Klosterneuburg tot geborgen. Zuvor waren bereits drei weitere Menschen, darunter ein Feuerwehrmann sowie ein 70- und ein 80-jähriger Mann, in ihren Wohnhäusern ums Leben gekommen.
Die Witterungsbedingungen sind weiterhin angespannt. Laut der ORF-Wetterredaktion sind zwar in der vergangenen Nacht sporadische Regenpausen zu erwarten, jedoch gibt es noch lange keine Entwarnung. Besonders dramatisch ist die Situation in den Regionen Kamptal und Tullnerfeld, wo mittlerweile mehrere Orte evakuiert wurden.
Evakuierungen und Sicherheitsmaßnahmen
Insgesamt wurden rund 800 Menschen aus ihren Wohnorten in Sicherheit gebracht. Rust ist unter den betroffenen Gemeinden und sieht sich einer möglichen zweiten Hochwasserwelle gegenüber. Der Leiter des Krisenstabs in Niederösterreich, Stephan Pernkopf von der ÖVP, warnte eindringlich vor der Instabilität der Dämme. Bislang gab es bereits zwölf Dammbrüche, und die Gefahr weiterer Brüche sei real. Seine Botschaft war klar: „Man darf sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Die Dämme sind aufgeweicht.“ Bis jetzt wurden außerdem etwa 1.800 Objekte evakuiert, und das gesamte Bundesland bleibt unter Katastrophenalarm.
Parallel dazu hat die U-Bahn in Wien auf mehreren Linien, darunter die U2, U3, U4 und U6, den Betrieb teilweise eingestellt. Die Wiener Linien stuften die Situation als angespannt ein. Einige Zugsverbindungen in die Hauptstadt, wie die Nordbahn, die Marchegger Bahn und die Südstrecke von Wiener Neustadt, sind nun wieder eingeschränkt befahrbar. Eine Reisewarnung der ÖBB bleibt bis Donnerstag aufrecht, während der Fernverkehr der Südbahn ab Dienstag wieder aufgenommen werden soll.
In Anbetracht der dramatischen Umstände und der Notwendigkeit, betroffenen Haushalten schnell zu helfen, hat der ORF die Spendenaktion „Österreich hilft Österreich – Hochwasserkatastrophe“ ins Leben gerufen. Diese Initiative steht in Kooperation mit verschiedenen Hilfsorganisationen. Das Ziel ist es, rasch Hilfe in die betroffenen Gebiete zu bringen, sodass die dringend benötigte Unterstützung ohne Verzögerung ankommt. Weitere Informationen dazu sind auf der Plattform helfen.ORF.at verfügbar.