In Göpfritz an der Wild haben die Mitglieder des Wirtschaftsbundes Niederösterreich die Gelegenheit genutzt, zwei traditionsreiche Unternehmen zu besuchen. Bei diesem Betriebsbesuch, der von WBNÖ-Direktor Harald Servus geleitet wurde, erhielten die Teilnehmer spannende Einblicke in die Arbeit der Fleischerei Anderl und des Sägewerks Maier, die beide eine lange Geschichte aufweisen.
Der Besuch der Fleischerei Anderl war der erste Halt der Delegation. Dieses Unternehmen, das seit 1842 besteht und nun in der vierten Generation von der Familie Anderl geführt wird, hat sich einen Ruf für Regionalität und Handwerkskunst erarbeitet. Der aktuelle Inhaber, Thomas Anderl, übernahm das Geschäft vor zwei Jahren von seinem Vater Karl Anderl. Nur Tiere aus der unmittelbaren Umgebung finden hier Verwendung, was den hohen Qualitätsstandard und die Bindung zur Region unterstreicht.
Faszination für Tradition und Innovation
Das Sägewerk Maier, ebenfalls in Göpfritz an der Wild beheimatet, war der zweite Stopp der Gruppe. Gegründet als Mühle in Waldhausen, hat sich der Betrieb zu einem modernen Sägewerk entwickelt, das Schnittholz für Zimmereien, Tischlereien und Bauunternehmen produziert. Martin Maier führt das Unternehmen nun in dritter Generation und hat den Betrieb auf den Export in Länder wie Malta, Deutschland und Italien ausgelegt, wo die hochwertigen Holzprodukte nachgefragt werden.
Beide Familienunternehmen beeindrucken nicht nur durch ihr traditionelles Handwerk, sondern auch durch ihre Innovationsbereitschaft. Harald Servus und sein Kollege Sebastian Stark, der auch ein prominenter Kandidat für die NR-Wahl im Regionalkreis Waldviertel ist, hoben die Verbindung von Tradition und Innovation hervor. „Regionalität und Tradition sind nicht nur Schlagworte, sondern die Basis für eine starke und zukunftsfähige Wirtschaft. Solche Werte sind für die Entwicklung einer starken Region Niederösterreich unerlässlich“, betonte Servus.
Die Besuche sollen nicht nur die Unterstützung der bestehenden Betriebe fördern, sondern auch den Blick auf zukünftige Unternehmer lenken. Stark wies darauf hin, wie wichtig es ist, junge Menschen in Familienbetrieben zu ermutigen und zu unterstützen. „Es ist schön zu sehen, dass hier Betriebe in vielen Generationen fortgeführt werden. Genau hierfür müssen wir uns weiter einsetzen, um junge Unternehmerinnen und Unternehmer zu fördern“, sagte er.
Die Bedeutung der Tour für die lokale Wirtschaft und die Wertschätzung von Tradition innerhalb der Unternehmensgemeinschaft sind klar. In einer Zeit, in der viele kleinere Betriebe kämpfen, stellt das Engagement des Wirtschaftsbundes einen wichtigen Schritt dar, um die lokalen Unternehmen zu stärken und deren Sichtbarkeit zu erhöhen.
Einblick in lokale Traditionen
Mit der Ansprache der beiden Firmenvertreter wurde deutlich, dass die Verbindung zur Region nicht nur ein Marketinginstrument ist, sondern fest in der Unternehmensphilosophie verankert. Beide Unternehmen repräsentieren durch ihre langjährige Geschichte einen wertvollen Teil der regionalen Identität, der nicht verloren gehen sollte. Die Beibehaltung dieser Traditionen ist entscheidend für die Zukunft der Wirtschaft in der Region, da sie helfen, eine starke Basis aus vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen und loyale Kunden zu schaffen.
Diese Betriebsbesuche sind mehr als nur eine Führungen durch alte Hallen und Fabriken; sie sind eine Feier der Unternehmergeist, der in dieser Region verwurzelt ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Initiativen des Wirtschaftsbundes in Zukunft Früchte tragen werden, aber die positive Stimmung während der Besuche lässt die Hoffnung aufkommen, dass die Traditionen in der Region weiterhin hochgehalten werden.
Diese Einblicke in regionales Unternehmertum und die damit verbundene Geschichte können als Inspiration für andere Unternehmen dienen, die nach Wegen suchen, ihre Werte zu bewahren und gleichzeitig innovativ zu bleiben. Die Kombination von Vergangenheit und Zukunft könnte die Antwort auf die Herausforderungen sein, mit denen lokale Betriebe in der heutigen Zeit konfrontiert sind.
Historische Entwicklungen im regionalen Unternehmertum
Die Tradition des familiengeführten Unternehmertums in Österreich hat tiefe Wurzeln. Von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zur modernen Zeit sind viele Familienunternehmen über Generationen hinweg aktiv geblieben und haben sich in den regionalen Märkten etabliert. Ein Beispiel hierfür ist die Fleischerei Anderl, die seit 1842 besteht und stets Wert auf Qualität und Regionalität legt.
Im Vergleich kann man die Entwicklung der Sägewerke in Österreich betrachten. Viele dieser Betriebe gehen auf die Zeit des Holzbooms im 19. Jahrhundert zurück, als die Forstwirtschaft florierte und Holz eine zentrale Ressource war. Während die Sägewerke damals oft regional orientiert waren, hat sich heute auch der Export als wichtiger Markt etabliert, wie das Beispiel des Sägewerks Maier zeigt, das in mehrere europäische Länder exportiert.
Die Bedeutung der Regionalität für die lokale Wirtschaft
Regionalität spielt eine entscheidende Rolle für die Stärkung der lokalen Wirtschaft in Niederösterreich. Unternehmen wie die Fleischerei Anderl und das Sägewerk Maier unterstreichen, wie wichtig es ist, lokale Rohstoffe zu nutzen und die Wertschöpfung in der Region zu halten. Laut dem Bericht des NÖ. Wirtschaftsverbandes sind regionale Produkte nicht nur bei den Verbrauchern sehr beliebt, sondern unterstützen auch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung von Fachkräften in diesen Betrieben.
Die Einhaltung der traditionellen Herstellungsverfahren, gepaart mit innovativen Ansätzen, ermöglicht es diesen Betrieben, sich erfolgreich im Markt zu behaupten. Der Fokus auf Qualität und Regionalität überzeugt Verbraucher, die immer mehr Wert auf Herkunft und Umweltfreundlichkeit legen.
Zukunftsaussichten für das Familienunternehmen
Die Bedeutung familiärer Strukturen in Unternehmen zeigt sich in der erfolgreichen Übergabe an die nächste Generation. In der Fleischerei Anderl hat der Sohn von Karl Anderl das Geschäft übernommen und führt die Tradition fort. Solche Übergänge sind essenziell, um die Identität und das Erbe des Unternehmens zu bewahren, während gleichzeitig neue Ideen und Innovationen implementiert werden. Der Wirtschaftsbund Niederösterreich betont die Notwendigkeit, junge Unternehmerinnen und Unternehmer zu fördern, um die Zukunft dieser Traditionsunternehmen zu sichern.
Mit der Unterstützung durch lokale Initiativen und Netzwerke kann die Sichtbarkeit und Stabilität solcher Unternehmen in einer sich schnell verändernden Marktlandschaft gestärkt werden. Die Herausforderungen des digitalen Wandels und der globalen Konkurrenz erfordern von den Familienunternehmen in Niederösterreich eine agile und anpassungsfähige Strategie, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.