Im beschaulichen Zwettl hat sich der Kinderarzt Konstantin Zabakas in seiner Freizeit zu einem leidenschaftlichen Autoliebhaber entwickelt, der sich besonders der Marke Citroën verschrieben hat. In seinem Vorgarten stehen mehrere Modelle, mögliche Projektfahrzeuge, die auf eine liebevolle Behandlung warten. Der Kinderarzt nutzt jede Gelegenheit, um an diesen Autos zu schrauben, Ersatzteile auszutauschen und sie wieder zum Leben zu erwecken – und das alles mit originalen Komponenten, die er teilweise im Internet sucht. „Ich habe einige Suchmaschinen aktiviert“, erklärt Zabakas mit einem Lächeln.
Citroën als Leidenschaft
Die Begeisterung des Arztes für Citroën reicht weit zurück in seine Kindheit. Besonders das Modell DS, das seine Mutter einst bewunderte, hat ihm als Vorbild gedient. „Sie wohnte in Wien und sah oft einen Citroën DS, der einem kleinen Raumschiff glich“, erzählt Konstantin. Diese frühe Faszination, gekoppelt mit den Erinnerungen an seine Familie, hat ihn geprägt. Es ist nicht nur die Ästhetik der Fahrzeuge, die ihn anzieht, sondern auch die Geschichten, die sie erzählen.
Eine bewegte Familiengeschichte
Konstantin Zabakas wurde 1964 als Sohn eines griechischen Vaters geboren, der vor der Militärdiktatur in Griechenland nach Österreich geflohen war. Diese Verbindung zur Geschichte ist Zabakas wichtig. Er erinnert sich an den ersten Citroën, den sein Vater 1977 kaufte – einen Citroën GS. „Für ihn war es der Mercedes der Armen“, schmunzelt er. „Er hat sich gehoben und gesenkt, und damit war es um mich geschehen.“
Erste Schritte in die Oldtimerszene
Seinen ersten Citroën Oldtimer erwarb Zabakas 1998: einen DS aus dem Jahr 1967. Der Verkäufer zeigte sich überrascht, als Konstantin von seiner Geschichte erzählte. „Er fragte mich, ob ich wüsste, wer der Fotograf war, dessen Auto meine Mutter bewunderte. Er war es!“ Dieses unerwartete Band zur Vergangenheit ist typisch für die Gemeinschaft der Oldtimerliebhaber, in der sich oft Geschichten über Generationen verweben.
Die Sammelleidenschaft entfaltet sich
Im Laufe der Jahre hat sich Konstantin eine bemerkenswerte Sammlung zusammengetragen, die nicht nur Oldtimer umfasst. Unter den Autos finden sich viele Citroën-Modelle, wie der 2CV Charleston, der besonders für seine luftigen, fröhlichen Linien bekannt ist. Doch die Sammlung birgt auch Erinnerungen: „Mein 2CV Charleston war wie ein Familienmitglied. Als er gestohlen wurde, waren wir alle betroffen“, blickt er traurig zurück. Die Emotionen, die mit jedem Modell verbunden sind, machen seine Passion so besonders.
Die Instandhaltung als persönliche Herausforderung
Die Instandhaltung der Fahrzeuge ist für den Arzt nicht nur eine Reparatur, sondern eine Herausforderung, die ihm Freude bereitet. Viele seiner Autos sind nutzbar, andere hingegen stehen in der Garage und warten darauf, restauriert zu werden. „Ich vermute, dass es schwierig sein wird, sie alle unterzubringen“, sagt er nachdenklich und zeigt auf eines seiner neuen Projekte, ein Citroën 2CV Azan, das viele Jahre in einer Scheune verbracht hat, „bei dem die Reifen nur minimal beschädigt sind und dennoch die Luft halten.“
Einblicke in die Oldtimerwelt
Konstantin spricht leidenschaftlich über die technischen Merkmale seiner Fahrzeuge. „Die hyropneumatische Federung des DS ist einzigartig. Wer während des Krieges eines dieser Luxusmodelle hatte, wusste, was er hatte“, erläutert er und öffnet gleichzeitig die Türen seiner Garage, um uns die Schönheit der Oldtimer näher zu bringen. Jedes Auto erzählt eine Geschichte, jede Kurve und jedes Detail ist mit Erinnerungen an besondere Momente verknüpft.
Eine Sammlung mit Bedeutung
Die wahre Kostbarkeit seiner Sammlung ist nicht immer das älteste Modell. Der 2CV Charleston aus 1987, der sich in originalem Zustand befindet, hat für ihn den höchsten emotionalen Wert. „Es ist nicht immer das teuerste Fahrzeug, das am meisten zählt, es sind die Erinnerungen und die Arbeit, die man in sie steckt“, betont er.
Konstantin Zabakas‘ Autoleidenschaft ist mehr als nur ein Hobby. Es ist eine Verbindung zur Vergangenheit, zu seiner Familie und eine Möglichkeit, seine Erinnerungen lebendig zu halten. Seine Geschichten und die Art, wie er sich um seine Fahrzeuge kümmert, spiegeln eine tiefverwurzelte Wertschätzung für die Geschichte und die technologische Entwicklung wider, die die Automobilwelt geprägt hat. Außerdem ist klar: Diese weniger bekannten, aber kostbaren Autos bieten Einblicke in ein längst vergangenes Kapitel, das für viele bewahrt werden sollte.