Nach intensiven Regenfällen, die in den letzten Tagen die Region belastet haben, gab es am Dienstag in Hadersdorf am Kamp erste positive Entwicklungen. Die Situation schien sich stabilisiert zu haben, was für die Bewohner der Region ein erstes Aufatmen bedeutete.
In Hadersdorf hatten die Flüsse Kamp und Gschinzbach durch die ununterbrochenen Niederschläge besorgniserregende Pegelstände erreicht, die zur vorübergehenden Evakuierung zahlreicher Anwohner führten. Am Dienstagmittag war jedoch eine deutliche Entspannung der Lage zu verzeichnen. Trotz der positiven Zeichen wurde der Naturdamm des Gschinzbaches weiterhin von zwei Black Hawk-Hubschraubern des Bundesheeres gesichert, um jegliche mögliche Risiken zu minimieren.
Aufräumarbeiten in Zwettl
Etwa 50 Kilometer entfernt in Zwettl standen die Zeichen ebenfalls auf Aufräumen. Hier waren die Schäden durch die Überflutungen gravierend. Zerstörte Sportplätze und Beschädigungen an der Infrastruktur, darunter Eislaufplatz und Freibad, sind nur einige der Auswirkungen, die an die verheerenden Fluten erinnern, die das Jahrhunderthochwasser von 2002 begleiteten.
Bürgermeister Franz Mold (ÖVP) machte deutlich, dass die Bürger in der aktuellen Krisensituation besser vorbereitet waren als vor 22 Jahren. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack, da die Menschen in Zwettl und Hadersdorf die Erinnerungen an vergangene Katastrophen wachrufen. Trotz aller Vorbereitungen waren die Schäden erheblich, und der Weg zurück zur Normalität wird lang und mühsam sein.
In Hadersdorf machten sich währenddessen die ersten Spaziergänger auf den Weg zum Kamp-Ufer, um die Trumpfflotte der Natur zu beobachten, während der Ort selbst spürbar still war. Einige Familien, darunter ein Vater mit seinen beiden Kindern, genossen die Aussicht, um den Kleinen eine Lektion über die Macht der Natur zu erteilen, auch wenn diese Beobachtungen von einer gewissen Besorgnis geprägt waren. Die Ruhe, die auf das Geschehen folgte, gab einen Eindruck davon, wie schnell sich die Situation ändern kann.
Der Bürgermeister von Hadersdorf, Heinrich Becker (ÖVP), informierte die Gemeinde, dass der Kindergarten und die Volksschule am nächsten Tag wieder öffnen würden. Dies ist ein Schritt in Richtung Normalität, jedoch ist der Eindruck von den Unsicherheiten, die die Gemeinschaft in den letzten Tagen erlebt hat, noch tief verwurzelt. Sandsäcke, die an vielen Stellen sichtbar sind, erinnern ständig an die Stunden des Bangens und der Unsicherheit.
In der Bezirkshauptstadt Zwettl wurde bei den Aufräumarbeiten die Feuerwehr von Mitgliedern des Bundesheeres unterstützt, die sich zunächst um die dringendsten Reparaturen am Eislaufplatz kümmerten. Feuerwehrkommandant Matthias Hahn äußerte sich zuversichtlich, dass die Helfer trotz der Herausforderungen einen langen Atem benötigen würden. „Wir werden noch Wochen und Monate brauchen, um diese Schäden alle aufzuarbeiten“, erklärte er und verdeutlichte damit die Herausforderungen, die noch bevorstehen.
Die Geräuschkulisse in der Region wurde von Hochdruckreinigern und Auspumparbeiten geprägt, während Anwohner in Gruppen zusammenkamen, um die vergangenen Geschehnisse zu diskutieren. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die Hoffnung, dass die Region bald wieder in ihren gewohnten Rhythmus zurückfinden kann, auch wenn das Geduld und Zusammenarbeit erfordert.