Der Abschied von Wolfgang Steinbauer, dem langjährigen Direktor des Zwettler Gymnasiums, wirft einen Blick zurück auf zwei Jahrzehnte voller Herausforderungen, Entwicklungen und leidenschaftlicher Hingabe. Seit 2002 lenkte er die Geschicke der Bildungseinrichtung und hinterlässt nun eine Schule, die sich kontinuierlich weiterentwickelt hat. „Wenn ich an meine Zeit hier denke, fallen mir vor allem die wunderbaren Kolleginnen und Kollegen ein, auf die ich mich stets verlassen konnte“, berichtet Steinbauer.
In den letzten 22 Jahren hat sich der Schulalltag erheblich verändert, vor allem durch den wachsenden Verwaltungsaufwand. Steinbauer betont, dass seine Tür immer für Lehrer und Schüler offen stand, was den Schulalltag oft anstrengend, aber auch bereichernd machte. „Es gab viele Projekte, bei denen ich aktiv mitwirken konnte, und das Engagement war immer spürbar“, so der Direktor.
Nachhaltigkeit im Bildungssystem
Ein zentrales Thema der letzten Jahre war der Lehrermangel. Steinbauer sieht die Schule in einer soliden Position, da sie stets rechtzeitig für Nachfolger gesorgt hat. „Wir konnten unsere Stunden in der Regel immer besetzen. Das Interesse junger Menschen, Lehrer zu werden, scheint jedoch zu schwinden“, erklärt er. Diese Entwicklung, gekoppelt mit dem bevorstehenden Ruhestand vieler erfahrener Lehrkräfte, könnte zu einer Herausforderung für die Zukunft werden.
Steinbauer, der von klein auf den Traum hatte, Lehrer zu werden, hat nicht nur im Bildungssektor, sondern auch im Sport eine beeindruckende Karriere hingelegt. Als aktiver Fußballspieler hat er den Aufstieg seines Vereins begleitet und war viele Jahre als Schriftführer tätig. Der Sport hat ihm nicht nur beruflich, sondern auch privat viel bedeutet.
Besonders stolz ist Steinbauer auf die Digitalisierung an der Schule, die durch die Corona-Pandemie einen spürbaren Schub erhielt. Auch der Schulsport wurde vorangetrieben, was in der Einführung der täglichen Sportstunde und der Sportklasse in der Oberstufe sichtbar wird. „Wir haben ab der ersten Klasse täglich Sport eingeführt und wurden damit zu Vorreitern in Niederösterreich“, sind sich Steinbauer und sein Team sicher.
„Bei meinem bevorstehenden Abschied schwingt natürlich auch Wehmut mit, aber ich habe mich mental auf diesen Moment vorbereitet“, sagt Steinbauer über den 1. September 2024, an dem er in den Ruhestand treten will. „Das werde ich am meisten vermissen: die sozialen Kontakte zu Lehrern und Schülern.“ Dennoch hat Steinbauer auch außerhalb der Schule ein eigenes Netzwerk von Freunden, das ihm helfen wird, den Kontakt aufrechtzuerhalten.