ALTENFELDEN. Georg Wolfmayr und Johannes Bichler haben sich eine beeindruckende sportliche Herausforderung gestellt: Eine Radtour über 1.750 Kilometer, die durch sechs Länder führt. Diese Reise, die nicht nur der körperlichen Betätigung dient, verfolgt auch eine soziale Mission, die die beiden Altenfeldner sehr am Herzen liegt.
Die Idee für die Tour entstand im Winter, als Georg den Wunsch äußerte, die Balkanländer näher kennenzulernen. Sein langjähriger Freund Johannes Bichler war schnell überzeugt, und so begannen die beiden, sich auf diese Tour vorzubereiten. Sechs Monate hartes Training sollten schließlich in nur elf Tagen auf der Straße belohnt werden. Die Route führte sie durch Ungarn, Serbien, Rumänien, Bulgarien bis zum Ziel Istanbul. Doch besonders herausfordernd wurde die Hitze: „Die 40 Grad Hitze machte es uns nicht leicht“, erinnert sich Georg. Ungeachtet dessen haben sie die Herausforderung angenommen und starteten jeden Tag um 4:30 Uhr, um die kühlen Morgenstunden optimal zu nutzen. Oft kam der Tag für die beiden Mühlviertler erst um 20 Uhr zum Ende, schließlich noch die Unterkunft suchen, Wäsche waschen, essen und die Erlebnisse in sozialen Medien teilen.
Herzliche Begegnungen
Für die beiden Sportler war es aber entscheidend, nicht nur die Strecke zurückzulegen, sondern auch Begegnungen mit den Menschen vor Ort zu suchen. „Die Gastfreundschaft in den Balkanländern ist wirklich herzlich. Jeder Arbeitsplatz und jede Straße boten Begegnungen mit Einheimischen, die uns oft zu einem Getränk einluden oder uns bei Hochzeiten sahen“, erzählt Wolfmayr begeistert. Diese herzlichen Begegnungen wurden zu einem täglichen Highlight und trugen dazu bei, dass die beiden trotz Rückschläge wie Bauchgrippe, mehrere Stürze, Hundebisse und Pannen nicht aufgaben.
Am zehnten Reisetag stand das Schwarze Meer auf dem Programm, und am folgenden Tag erreichten sie Istanbul. Ein besonderes Abenteuer war der Versuch, die Bosporusbrücke zu überqueren: Trotz eines Radfahrverbots wurden sie von der Polizei angehalten. Nach intensiven Verhandlungen und ein wenig Überredungskunst fanden die beiden schließlich einen Bus, der sie über die Brücke brachte. „Die menschlichen Erlebnisse und die Abenteuer, die wir zusammen durchlebt haben, sind unbezahlbar und werden uns ein Leben lang in Erinnerung bleiben“, reflektiert Georg.
Soziale Initiative für HIKÖDE
Während ihrer Reise wurden Georg und Johannes auch auf die teils erschreckenden Lebensbedingungen in einigen Regionen aufmerksam. Besonders in Rumänien und Bulgarien sahen sie, wie viele Menschen in Not leben. Motiviert durch die herzliche Gastfreundschaft und die anhaltenden Herausforderungen beschlossen sie, aktiv zu werden. Sie sammeln nun Spenden für die Hilfsorganisation HIKÖDE aus Lembach, die mit Hilfstransporten und notwendigen Anschaffungen die Menschen in benachteiligten Regionen unterstützt.
Die Radtour von Georg Wolfmayr und Johannes Bichler ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für persönlichen Einsatz und sportliche Leistung, sondern auch ein Appell zur Solidarität mit den Bedürftigen in Europa. Ihre Erlebnisse sind nicht nur eine inspirierende Geschichte von Abenteuer und Freundschaft, sondern auch ein Aufruf zur Unterstützung von Hilfsprojekten, die dringend benötigte Hilfe bieten.