HASLACH. Verena Burgstaller, eine vierfache Mutter aus Haslach, hat ihr erstes Kinderbuch unter dem Titel „Endlich sind wir 4!“ veröffentlicht. Mit ihrem Werk zielt sie darauf ab, verbreitete Klischees über Geburten und den Verlauf der frühen Kindheit zu hinterfragen und zu zeigen, dass es auch alternative Wege gibt, familiäre Erlebnisse zu gestalten.
Die Idee, dieses Buch zu schreiben, kam Verena während der Einschlafbegleitung eines ihrer Kinder. „Mir ist aufgefallen, dass es in Kinderbüchern fast ausnahmslos um die klassische Geburt im Krankenhaus, Schnuller und Fläschchen geht. Aber es gibt weit mehr Möglichkeiten, und das wird Kindern oft nicht vermittelt“, erzählt die diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester. Neben ihrer Berufserfahrung ist sie auch als Still- und Trageberaterin aktiv.
Ein neues Bild der Familie
In „Endlich sind wir 4!“ thematisiert Burgstaller eine Familie, bei der das vierte Kind durch eine Hausgeburt zur Welt kommt. Darüber hinaus behandelt das Buch diverse relevante Themen wie das Tandemstillen, bei dem eine Mutter gleichzeitig ein älteres und ein jüngeres Kind stillt, sowie die emotionalen Aspekte der Mutterschaft. Ein zentraler Punkt ist, dass Mütter nach der Geburt auch traurige Gefühle haben dürfen, was oft in herkömmlichen Darstellungen nicht zur Sprache kommt.
Einige der erzählten Situationen sind inspiriert von Verenas eigenen Erfahrungen, obwohl die Geschichte insgesamt fiktiv ist und nicht direkt mit ihrer Familie zu tun hat. „Es ist egal, ob man das Buch kauft, weil man das zweite oder bereits das fünfte Kind erwartet. Mir ist wichtig, dass Kinder lernen, dass es auch anders geht“, erklärt sie.
Die Veröffentlichung des Buches war ein Prozess, der 18 Monate in Anspruch nahm. In dieser Zeit erhielt Verena Unterstützung von zwei Studentinnen der Linzer Kunst-Universität, Natalie Ganglberger-Prancl und Katrin Schiller, die entscheidend zur Realisierung beitrugen.
Mit „Endlich sind wir 4!“ möchte Verena Burgstaller nicht nur ein neues Narrativ über Geburten und Mutterschaft schaffen, sondern auch eine breitere Akzeptanz für unterschiedliche Lebensweisen und -modelle fördern. Ihr Ziel ist es, den Kindern ein umfassenderes Verständnis von Familienstrukturen zu vermitteln und ihnen zu zeigen, dass es viele Wege zur Elternschaft gibt.