BEZIRK ROHRBACH. Die Nationalratswahl am 29. September wirft ihre Schatten voraus, und die politischen Spitzenkandidaten aus dem Bezirk Rohrbach haben die Gelegenheit genutzt, ihre Standpunkte zu bedeutenden Themen darzulegen. In einer kurzen Befragung wurden die führenden Vertreter der regionalen Parteien um ihre Meinung gebeten, um Wählerinnen und Wähler bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Die ÖVP wird von einem starken Team angeführt, darunter Manuel Krenn aus Oberkappel, Bettina Nigl aus Schwarzenberg, Martin Mairhofer aus Hofkirchen und Susanne Wurzinger aus Sarleinsbach. Die SPÖ schickt Nicole Trudenberger aus Niederwaldkirchen ins Rennen, während die FPÖ Ricardo Lang aus Aigen-Schlägl, Stefanie Hofmann aus Klaffer und Kurt Möstl aus St. Veit aufbietet. Auch die Grünen sind vertreten, mit Michael Wöss aus St. Martin und Elfriede Anreiter aus Rohrbach-Berg sowie Silke und David Fenkhuber von der KPÖ, beide aus Rohrbach-Berg.
Positionen zu aktuellen Themen
Eine zentrale Debatte dreht sich um den Klimaschutz, der in diesem heißen Sommer als besonders dringlich empfunden wird. Manuel Krenn von der ÖVP betont, dass Klimaschutz Innovation erfordert und wir auf eine Kombination aller Technologien setzen sollten, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Nicole Trudenberger von der SPÖ sieht den Staat in der Pflicht, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Bürgern ermöglichen, klimafreundlich zu leben.
Natürlich ist auch die FPÖ vertreten, mit Ricardo Lang, der eine klare Haltung zu einer ideologiefreien Energiepolitik einnimmt, während Michael Wöss von den Grünen unmissverständlich klarstellt, dass die Klimakrise die größte Herausforderung unserer Zeit darstellt. Er fordert konsequente Maßnahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien.
Asyl und Migration
Ein weiteres heißes Thema ist die Migration. Manuel Krenn von der ÖVP spricht sich für ein striktes Asylsystem aus, das auch eine konsequente Abschiebung straffälliger Asylwerber beinhaltet. Im Gegensatz dazu fordert Nicole Trudenberger von der SPÖ schnellere Asylverfahren und eine gerechte Verteilung von Asylwerbern in Europa, um den Druck auf Österreich zu mindern.
Von der FPÖ äußert Ricardo Lang den Wunsch, dass die Asylmigration durch sichere Grenzen auf null reduziert wird, während Michael Wöss von den Grünen betont, dass eine Abschottung nicht die Lösung sei, und dass die Gesellschaft auf Zuwanderung angewiesen ist, um Arbeitskräfte in kritischen Bereichen wie Pflege und Gastronomie zu erhalten.
Bezüglich des Arbeitsmarktes plädiert Krenn für ein degressives Arbeitslosengeld, um jene, die täglich arbeiten, zu belohnen. Trudenberger unterstreicht die Notwendigkeit, leistungstragenden Menschen ein gutes Leben zu geben, und schließt eine Anhebung des Pensionsantrittsalters aus. Die FPÖ hingegen möchte die Zuwanderung begrenzen, um die heimischen Arbeitskräfte zu schützen.
Für die Grünen sieht Michael Wöss den Wandel des Arbeitsmarktes als Chance, die durch die Energiewende und den Klimaschutz neue, nachhaltige Arbeitsplätze schaffen könnte. Bildung und Weiterbildung werden hierbei als Schlüsselfaktoren hervorgehoben.
Schließlich wird das Thema Bildung angesprochen, wo Krenn eine Rückkehr zu Leistungsbewertung und digitale Kompetenzen fordert. Nicole Trudenberger sieht in gebührenfreier, ganztägiger Bildung das Schlüsselthema, um alle Kinder bestmöglich zu fördern. Lang von der FPÖ fordert ein Bildungssystem, das die österreichische Kultur und Werte fördert, während die Grünen auf Chancengleichheit und frühkindliche Bildung setzen.
Die Ansichten der Kandidaten zu Klimaschutz, Migration, dem Arbeitsmarkt und Bildung spiegeln nicht nur die politischen Linien wider, sondern auch die Herausforderungen, denen sich ganz Österreich gegenübersieht. Der Endspurt zur Nationalratswahl lässt nun aufschlussreiche Einblicke in die unterschiedlichen Herangehensweisen der Parteien zu aktuellen und wichtigen Themen erwarten.