In Rohrbach hat die Sozialistische Jugend (SJ) eine eindringliche Mitteilung zur aktuellen Bildungslage veröffentlicht. Anlässlich des Schulstarts organisierte die Gruppe eine Verteilaktion, bei der Kalender für das Schuljahr an die SchülerInnen ausgegeben wurden. Marcus Rajki, ein engagierter Aktivist der SJ, stellte fest, dass der Schulbeginn für viele Kinder und Jugendliche nicht mehr ausschließlich ein freudiges Ereignis darstellt. Stattdessen sind sie oft von einem starken Leistungsdruck überwältigt, der in den letzten Jahren an den österreichischen Schulen zugenommen hat. Rajki erklärt: „Es braucht nicht weniger als eine Schulrevolution!“
Die Kalender, die traditionell zu Schulbeginn verteilt werden, enthalten nicht nur nützliche Termine und Informationen, sondern regen auch zur kritischen Auseinandersetzung mit dem bestehenden Schulsystem an. Rajki erläuterte, dass viele SchülerInnen die Inhalte der Kalender schätzen, da diese Möglichkeiten einer grundlegenden Reform des Schulsystems aufzeigen. Ein zentraler Punkt, den er hebt, ist die Forderung nach einer Abschaffung der Matura. Er argumentiert, dass es ungerecht sei, SchülerInnen, die über Jahre hinweg kontinuierlich Prüfungen und Schularbeiten bewältigt haben, am Ende ihrer schulischen Laufbahn mit einer zusätzlichen großen Abschlussprüfung zu belasten.
Inhalte des Kalenders kritisieren das Schulsystem
Ein weiterer Punkt, den Rajki anspricht, ist die Notwendigkeit, das Erlernte in Bereichen anzuwenden, die den individuellen Interessen der SchülerInnen entsprechen. „SchülerInnen sollten nicht nur Prüfungen bestehen, sondern auch wissen, wie sie das Gelernte praktisch umsetzen können“, sagt er. Dies deutet auf eine grundlegend andere Vision des Lernens hin, die weniger auf Noten und Prüfungsdruck abzielt und stattdessen die Kreativität und das praktische Wissen der SchülerInnen fördert. Die SJ Rohrbach setzt sich aktiv dafür ein, dass SchülerInnen die Freiheit und Unterstützung erhalten, ihre eigenen Lernwege zu finden und Herausforderungen selbstbewusst zu begegnen.
Die Problematik des erhöhten Leistungsdrucks ist nicht neu – dennoch ist die Forderung nach einer Schulrevolution ein klarer Ausdruck des Bedürfnisses nach Veränderungen im österreichischen Bildungssystem. Die Vertreter der SJ sehen in der momentanen Struktur einen grundlegenden Nachteil für die SchülerInnen, die unter dem Druck schwer zu kämpfen haben. Ihrer Meinung nach gilt es, eine Umgebung zu schaffen, in der das Lernen Freude bereitet und es den SchülerInnen ermöglicht wird, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln und ihre Fähigkeiten zu entfalten.
Die Aktion von SJ Rohrbach spiegelt den immer lauter werdenden Ruf nach Reformen im Bildungswesen wider. Bildungsreformen sind ein wichtiges Thema, das sowohl die Akteure in Schulen als auch die Eltern und vor allem die SchülerInnen betrifft. Die Fragen, die hier aufgeworfen werden, sind nicht nur lokale Probleme, sondern spiegeln einen breiteren Trend wider, der in vielen Ländern diskutiert wird: Wie können SchülerInnen besser unterstützt werden? Welche Rolle spielen Noten und Prüfungen tatsächlich im Lernprozess? Rajki und die SJ zielen ab auf eine tiefgreifende Diskussion über diese Themen, die in der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit verdient.