Rohrbach

Ökologische Wanderung: Die Flussperlmuschel und ihre Zukunft in der Großen Mühl

Ökologischer Alarm an der Großen Mühl: Bei der musikalischen Wanderung diskutieren Umweltexperten, wie Flussperlmuscheln und Bachforellen gerettet werden können!

In den letzten Jahren hat sich das Augenmerk auf die Große Mühl verstärkt, nicht nur wegen ihrer malerischen Landschaft, sondern vor allem wegen der Artenvielfalt, die ihre Gewässer beheimatet. Im Rahmen der 28. Unterkagerer Sunnseitn wurde kürzlich eine ökologische und musikalische Wanderung organisiert, die die Herausforderungen und Lösungen für die Lebensräume der Flussperlmuschel und der Bachforelle in den Vordergrund stellte. Die Veranstaltung fand in Haslach statt und führte die Teilnehmer an verschiedene Punkte entlang des Flusses, wobei das Hauptziel darin bestand, das Bewusstsein für die Bedeutung und den Erhalt dieser Arten zu schärfen.

Sophie Humenberger, die an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien tätig ist, sicherte den Teilnehmern Einblicke in ihre Arbeit. Ihr Engagement für das Flussperlmuschel-Projekt, das seit 2016 aktiv ist, soll dazu beitragen, diese gefährdete Muschelart nicht nur zu züchten, sondern sie auch von der Bedrohung des Aussterbens zu bewahren. Der zusammenhängende Lebensraum dieser Muschel ist sehr eingeschränkt; aktuell gibt es nur noch rund 500 Exemplare auf einer Strecke von etwa 60 Kilometern in der Großen Mühl. Diese Ursprünglichkeit und das Streben nach ihren Rückkehr ist für die Region von großer Bedeutung, denn jede Maßnahme, die den Stress im Wasser reduziert, kommt sowohl Tieren als auch Menschen zugute.

Die komplexe Symbiose von Flussperlmuschel und Bachforelle

Ein zentrales Thema war die Abhängigkeit der Flussperlmuschel von der Bachforelle, deren Ruhezustand und Fortpflanzungsthemen miteinander verbunden sind. Manfred Ascher, der für das Fischereirevier Rohrbach zuständig ist, schilderte, dass der Rückgang der Bachforellenpopulation besorgniserregend ist. Hohe Wassertemperaturen – teilweise über 25 Grad Celsius – gefährden nicht nur die Bachforelle, sondern auch die Äsche, da der Sauerstoffgehalt im warmen Wasser stark abnimmt. Hier setzt die Problematik ein: Um die autochthonen Bachforellen zu fördern, gibt es jedoch zahlreiche Herausforderungen, die auch als Rückschläge bezeichnet wurden, insbesondere durch die Auswirkungen von Flavo-Bakterien, die das Fortpflanzungsmaterial beeinträchtigen.

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Zusätzlich zur Besorgnis um die Fische hat sich das Sediment der Großen Mühl als ein weiteres wichtiges Thema herauskristallisiert. Zu viel Sand wird in den Fluss geschwemmt, sodass eine Kooperation mit der Energie AG angestrebt wird, um überschüssiges Sediment für die Herstellung von Blumenerde sinnvoll zu nutzen. Humenberger und ihre Kollegen arbeiten daran, diesen natürlichen Prozess so zu steuern, dass kein Defizit im Fluss entsteht.

Die Herausforderungen durch Umweltverschmutzung und Nahrungsengpass

Ein weiteres, jüngstes Problem ist der Anstieg von Medikamenten-Rückständen im Wasser, die von der Großkläranlage Auberger in die Gewässer gelangen. Thomas Koller erklärt, dass es wichtig ist zu betonen, dass diese Rückstände nicht das Ergebnis einer fehlerhaften Kläranlage sind. Vielmehr ist es notwendig geworden, eine chemische Reinigung zu implementieren, um zukünftige Gefahren für das Grundwasser zu minimieren. Das Bewusstsein über solche Herausforderungen zu schärfen, ist fundamental für die Erhaltung der Wasserqualität und folgt dem Leitgedanken, dass jeder Schritt, den wir zur Verbesserung der Umwelt unternehmen, auch einen langfristigen Nutzen für kommende Generationen hat.

Eine positive Wendung nehmen derzeit die Projekte der Österreichischen Naturschutzjugend (önj). Severin Zimmerhackl berichtete, dass die ökologischen Oasen – die ökologischen Inseln – mehr und mehr in den Fokus rücken. Diese Inseln bieten nicht nur einen Rückzugsort für seltene Tierarten wie den Graureiher oder den Eisvogel, sondern auch Möglichkeiten zur Aufforstung und Verbesserung des Bodens mit Weiden. Diese Maßnahmen tragen direkt zur Qualität des Wassers in der Großen Mühl bei und fördern damit die Artenvielfalt.

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Die Wanderung schloss schließlich mit einem praktischen Teil ab, bei dem die Teilnehmer aktiv Lorbeer-Weidenpflänzchen auf der Öko-Insel steckten, um zur Verbesserung des Lebensraums in dieser wertvollen Region beizutragen. Solche Aktivitäten zeigen, dass gemeinschaftliches Handeln eine entscheidende Rolle spielt, um die fragile Umwelt der Großen Mühl langfristig zu schützen.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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