Im malerischen Ulrichsberg, wo die Natur atemberaubende Aussichten und Herausforderungen bietet, hat die Bergrettung eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Im Rahmen des Neubaus des Feuerwehrhauses wurde auch eine moderne Einsatzzentrale für die Bergrettung eingerichtet – und die fleißigen Helfer um Ortsstellenleiter Reinhold Petz haben erheblich zu diesem Projekt beigetragen.
Die Einsatzzentrale beherbergt eine beeindruckende Indoor-Kletter- und Boulderwand, die mit den Maßen 8×4 Metern das Herzstück bildet. Diese Wand dient nicht nur als Übungsraum für die Bergretter. Petz erklärt, dass sie den Einsatzkräften ermöglicht, ihre Fähigkeiten im klettertechnischen Terrain zu trainieren. Gleichzeitig bietet sie der Bevölkerung die Möglichkeit, den Umgang mit der Vertikalen zu erlernen und sich sportlich zu betätigen.
Förderung und gemeinschaftliches Engagement
Ein überaus bemerkenswertes Detail dieses Vorhabens ist die Förderung durch LEADER Donau-Böhmerwald, die mit 22.500 Euro zu den Kosten beigetragen haben. Insgesamt hat die Bergrettung selbst 15.000 Euro investiert. Petz und sein Team haben mehr als 3.500 ehrenamtliche Stunden in den Bau der neuen Zentrale gesteckt. Diese Hingabe zeigt das starke Engagement der Bergretter, die in ihrer Freizeit unermüdlich helfen und sich ausbilden lassen, um stets bereit für Einsätze zu sein.
Zusätzlich zur Kletterwand wurde auch die Infrastruktur für die Simulation von Gondelbergungen eingerichtet. Diese speziellen Übungen erhöhen die Einsatzbereitschaft der Bergretter und stellen sicher, dass sie auch in schwierigen Situationen schnell handeln können.
Betriebsamkeit und Vielzahl der Einsätze
Das Einsatzgebiet der Bergrettung erstreckt sich über den gesamten Bezirk Rohrbach, und bereits in diesem Jahr gab es über 100 Einsätze. Es mag überraschen, da die Region nicht über hochalpine Gelände verfügt, aber Petz erklärt, dass die beliebten Wander- und Radwege im Sommer viele Menschen anziehen und damit auch potenzielle Gefahren mit sich bringen. Die Bandbreite der Einsätze reicht vom Para-Glider in bedrohlicher Lage bis hin zu Kletterern, die in steilen Felswänden festsitzen.
Im Winter kommen dann die Skifahrer und Schneeschuhwanderer hinzu, die im Notfall auf die schnelle Unterstützung der Bergrettung angewiesen sind. Ein bemerkenswertes Merkmal des Teams sind die zwei Hundeführer, die mit ihren ausgebildeten Suchhunden für Personensuchen bereitstehen. In einem gefährlichen Einsatz kann jedoch nicht immer alles gut ausgehen – auch Totenbergungen sind Teil der tragischen Realität, mit der das Team konfrontiert ist.
Reinhold Petz kennt die Historie seiner Organisation gut. Sein Vater hat die Bergrettung im Jahr 1967 gegründet, nachdem es bereits 1957 erste Versuche gab, eine Ortsstelle zu etablieren. Heute sind 36 Ehrenamtliche aktiv – darunter auch sechs Frauen – aus dem gesamten Bezirk und darüber hinaus, die solch eine unverzichtbare Aufgabe übernehmen. Die neue Einsatzzentrale hat es ermöglicht, alle Materialien und Gerätschaften an einem Ort zu bündeln, was die Arbeit erheblich erleichtert. Vorher waren viele Ausrüstungsgegenstände verteilt in privaten Lagerräumen untergebracht.
Ein besonderes Highlight ist das geländegängige Allrad-Amphibienfahrzeug, der Aurora, das beim Transport zu unwegsamen Unfallorten hilft. Diese Kombination aus beträchtlicher ehrenamtlicher Arbeit und modernisierter Ausrüstung zeigt, wie ernst die Bergrettung ihre Aufgabe nimmt und wie wichtig sie für die Sicherheit in der Region ist.
Aktuell plant die Bergrettung die Anschaffung eines Einsatzbusses, um die Anfahrten zu den Einsätzen künftig effizienter gestalten zu können. Der Bus soll im Oktober geliefert werden und damit die mobile Zentrale der Bergrettung komplettieren.
So erstrahlt die Bergrettungs-Einsatzzentrale in Ulrichsberg nicht nur in neuem Glanz, sondern steht auch als Symbol für das gegenseitige Engagement und den unermüdlichen Einsatz dieser gemeinnützigen Organisation, die stets darauf bedacht ist, anderen zu helfen und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.