Rohrbach

Kunst und Glaube: Tobias Moretti im Dialog in Aigen-Schlägl

"Im vollbesetzten Vereinshaus in Aigen-Schlägl diskutierten Schauspieler Tobias Moretti und Kunstwissenschaftler Philipp Reichling über die explosive Verbindung von Kunst und Glauben – ein Abend voller Emotionen!"

In Aigen-Schlägl wurde ein aufregender Dialog ins Leben gerufen, der den Facettenreichtum der Kunst und deren Beziehung zum Glauben in den Fokus stellte. Anlässlich des Anton Bruckner-Gedenkjahres veranstaltete das Stift Schlägl eine Diskussion, die sowohl kulturelle als auch spirituelle Aspekte beleuchtete. Schauspieler Tobias Moretti vermittelte dabei seine Gedanken und Empfindungen zu diesem Thema und zog viele interessierte Besucher in das vereinte Haus.

Moretti, der nicht nur auf der Bühne brilliert, sondern auch als Biolandwirt tätig ist, teilte seine persönlichen Ansichten zu Religion und Kunst mit den Gästen. In einem Gespräch mit dem Kunstwissenschaftler und Prämonstratenser Philipp Reichling, der an der Abtei Hamborn lehrt, reflektierte er über seine ersten Bühnenauftritte und die damit verbundenen Erinnerungen. Er betonte, dass er schon seit seiner Kindheit eine tiefere Verbindung zur Kirchenmusik verspürt habe, die ihm oft emotionaler erschien als zeitgenössische Popmusik. „Bestimmte Empfindungen können wir nicht erklären“, erklärte Moretti und hob hervor, dass es in der Kunst darum gehe, das Unaussprechliche in Worte oder Klänge zu fassen.

Die Freiheit der Kunst

Im Rahmen der Diskussion betonte Reichling die wichtige Rolle, die Religion bei der Sinnstiftung hat: „Der Glaube ist das Fundament – daraus entwickelt sich eine Lebenshaltung.“ Diese Auffassung fand Anklang bei Moretti, der die Idee eines respektvollen und toleranten Umgangs mit Kunst und Glauben in den Vordergrund stellte. „Kunst muss alles dürfen und darf nie zensiert werden, aber ebenso müssen Respekt und Toleranz gelten“, so der Schauspieler. Seine Worte schufen Raum für eine reflektierte Diskussion über die Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft in der Wahrnehmung der Religion konfrontiert wird. „Mir fällt auf, dass wir als Gesellschaft einseitig in der Wahrnehmung der Religion agieren“, äußerte er Besorgnis über die gesellschaftliche Spaltung und das Gefühl der Entfremdung, das sich verbreitet.

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Die Veranstaltung wurde durch musikalische Einlagen bereichert, bei denen Morettis Frau, Julia, mit dem Ensemble Armonico Tributo Austria unter Leitung von Lorenz Duftschmid auftrat. Diese Darbietungen trugen zur Atmosphäre bei und verbanden die theoretischen Diskurse mit praktischer Kunst. Abt Lukas Dikany lud nach der „sinnstiftenden, leidenschaftlichen Diskussion“ dazu ein, über das Gesagte nachzudenken und die Gedanken gemeinsam in einer offenen Runde weiterzuspinnen.

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