Rohrbach

Honigernte im Bezirk Rohrbach: Herausforderungen und Qualität im Fokus

Im Bezirk Rohrbach kämpften die Imker, wie Arthur Walch von der Bio-Imkerei Bienenglück, mit unterschiedlichen Honigerträgen und dem hartnäckigen Melizitosehonig – ein Jahr voller Herausforderungen!

BEZIRK ROHRBACH. Imker im Bezirk Rohrbach blicken auf ein außergewöhnliches Jahr zurück, das geprägt war von variierenden Honigerträgen und einem besonders arbeitsintensiven Herstellungsprozess. Während die Erntemengen in diesem Jahr stark unterschiedlich ausfielen, liegt die Qualität des Honigs im durchschnittlichen bis guten Bereich.

Einer der führenden Imker in der Region, Arthur Walch von der Bio-Imkerei Bienenglück in Penning bei St. Johann, hat über 100 Bienenstöcke im gesamten Bezirk sowie darüber hinaus betreut. Er schildert: „Uns Imkern ist es heuer durchschnittlich gut gegangen. Eine Besonderheit war heuer der sogenannte Melizitosehonig, der auch Betonhonig genannt wird. Er hat überall für viel Arbeit gesorgt.“

Melizitosehonig – Herausforderung für Imker

Die Herstellung von Melizitosehonig, einer speziellen Art von Waldhonig, verlangt den Imkern einiges ab. Die besondere Zuckerzusammensetzung lässt den Honig in der Wabe extrem hart werden. Dies bringt mehr Arbeit mit sich, da herkömmliche Methoden nicht anwendbar sind. „Wir haben als große Imkerei eine spezielle Presse, mit der wir den Betonhonig gut herauslösen können. Wer aber wenig Erfahrung mit Melizitosehonig hat, tut sich schwer. Es gibt heuer Imker, bei denen der Ertrag aus diesen Gründen gegen null geht“, erklärt Walch. Glücklicherweise können sich Walch und viele seiner Kollegen über eine zufriedenstellende bis überdurchschnittliche Ernte freuen.

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In den Regalen der Geschäfte merkt der Verbraucher von diesem Aufwand allerdings wenig. Melizitosehonig wird als normaler Waldhonig verkauft, auch wenn er dazu neigt, schneller fest zu werden. Dies ist ein Zeichen für die Qualität, auch wenn es die Arbeit für die Imker erschwert hat. „Durchschnittlich haben die Bienenzüchter in der Region doppelt so viel Zeit mit der Imkerei verbracht wie in einem normalen Jahr“, fügt Walch hinzu, um den enormen Aufwand zu verdeutlichen.

Wetter spielt mit

Die witterungsbedingten Umstände waren in diesem Jahr für die Bienen sehr positiv. Ein feuchter Frühling mit idealen Temperaturen sorgte für eine üppige Vegetation und perfekte Flugbedingungen für die Bienen. Ein entscheidender Vorteil, denn als die sommerliche Hitze einsetzte, war die Ernte bereits weitgehend abgeschlossen. Wichtig für die Imker war ebenfalls, dass die gefürchtete Varroa-Milbe, ein Hauptschädling in der Imkerei, gut unter Kontrolle gehalten werden konnte.

Aktuell sind die Bienen bereits im Wintermodus, und die Imker bereiten sich auf die Zeit vor, in der nachgefragter Honig erhältlich ist. Im Gespräch verrät Walch: „Die Nachfrage steigt in den kalten Monaten. Jetzt stehen letzte Kontrollen bei den Stöcken an, damit sie gut über den Winter kommen. Drinnen wird der Honig abgefüllt, Oxymel wird angesetzt und Wachs für die Kerzen vorbereitet.“ Diese Herbstarbeiten sind für die Imker von großer Bedeutung, denn eine erfolgreiche Wintersaison hängt von ihnen ab.

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Walch weist auch auf die größere Problematik des Honigmarktes in Österreich hin. Nur etwa die Hälfte des Bedarfs kann durch heimischen Honig gedeckt werden, was zu einem hohen Importanteil führt. Dies übt Druck auf die Preise aus und stellt die regionalen Erzeuger vor Herausforderungen. „Wer zu regionalem Honig greift, der macht alles richtig. Er ist gut für die Natur, die Biodiversität und die regionale Wirtschaft. Der Konsument alleine hat es in der Hand!“, betont er abschließend.

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