HASLACH. In der kleinen Gemeinde Haslach gibt es viele besorgte Stimmen unter den Bewohnern. Diese fürchten, dass ihr geliebter Sparkassen-Park im Ortskern nicht mehr in seiner gewohnten Form bestehen bleiben könnte. Grund für die Aufregung ist der geplante Neubau einer Sparkassenfiliale, der auch neue Wohnungen mit sich bringen soll. Die Anwohner sind nicht begeistert von der Idee, dass Teile des Parks dem Bau weichen müssen, was die wertvolle Grünfläche verringern würde.
Der Sparkassen-Park, der seit 1964 als Teil der Filiale besteht, ist über die Jahre ein wichtiger Treffpunkt für die Gemeinde geworden. Hier finden regelmäßig Traditionsveranstaltungen wie Erntedank oder Erstkommunion statt. Die Wiese dient zudem vielen Kindern als sichere Durchgangsmöglichkeit auf dem Schulweg und ist ein beliebter Ort für gesellige Gespräche. In Zeiten von Klimawandel und urbanen Hitzepolen möchten viele Anwohner diese wertvolle Fläche erhalten, anstatt noch mehr versiegelte Flächen zu schaffen.
Unterschriftenaktion und Bürgerproteste
Um ihre Besorgnis zu zeigen, haben die Anwohner eine Unterschriftenaktion gestartet. Über 250 Bürger haben bereits unterschrieben, was mehr als zehn Prozent der Gemeindewählerschaft ausmacht. Auch während einer letzten Gemeinderatssitzung äußerten sich viele enttäuschte Anwohner zu den geplanten Veränderungen.
Die Vorschläge der Bürger beinhalten nicht nur den Erhalt des Parks, sondern auch Ideen zur Aufwertung des gesamten Areals. Einige schlagen vor, dass ein Architektenwettbewerb helfen könnte, eine Lösung zu finden, die sowohl das Bedürfnis nach Wohnraum berücksichtigt als auch die Grünfläche schützt.
Position der Sparkasse und der Gemeinde
Die Sparkasse Mühlviertel-West hat in einem Statement betont, dass ihr das Wohlergehen der Gemeinde am Herzen liege. Der Park sei schon immer ein freiwilliges Angebot zur Nutzung gewesen, und die Bank beabsichtige, diese Tradition fortzusetzen. Die Betreiber haben versichert, dass die schon bestehenden Grünflächen nur minimal verkleinert werden und die Nutzung des Parks auch in Zukunft möglich bleiben soll.
Die Firma Dreihans, die als Bauherr fungiert, wurde dahingehend zitiert, dass es nicht um eine drastische Veränderung der Parkfläche gehe. Es wird lediglich um einige Quadratmeter weniger Raum gehen, wodurch eine dafür künftig nicht mehr gepflasterte Fläche entstehen würde.
Bürgermeister Dominik Reisinger hat bereits in einem offenen Brief an die Gemeinde die Notwendigkeit von verdichteter Wohnnutzung in den Ortszentren betont. Dies solle nicht zu Lasten der Grünflächen gehen. Er argumentiert, dass es bei dem Projekt bereits große Fortschritte gegeben hat, um den Umfang des Bauvorhabens zu reduzieren.
Er erklärte auch, dass durch die Verhandlungen die ursprünglich geplanten zusätzlichen Parkplätze an der Linzerstraße gestrichen wurden, was Platz für eine bessere Fußgängeranbindung schaffen könnte. Ziel ist es, die Sicherheit für Fußgänger im Bereich Marktplatz/Linzerstraße zu verbessern, indem eine Verkehrsinsel geplant wird.
Der Bürgermeister zeigt großes Interesse daran, einen Kompromiss zu erreichen, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Ziel ist ein Konsens, der sowohl den Bau dieses neuen Wohnraums als auch den Erhalt des Parks ermöglicht. Die Bauverhandlung für das Projekt steht für den 28. Oktober an, und somit bleibt es spannend, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Stimmen der Anwohner Gehör finden werden.