Am 9. November 2023 versammelten sich mehrere Menschen am Alten Rathaus in Rohrbach, um der Pogromnacht von 1938 zu gedenken. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von den Stadtteilverein und dem punker e.V. organisiert und zog sowohl interessierte Bürger als auch Mitglieder der Gemeinderatsfraktion an. Der Abend war nicht nur ein erinnerndes Ereignis, sondern auch eine wichtige Mahnung gegen Antisemitismus.
Im Zentrum der Feierlichkeiten stand ein eindrucksvoller Vortrag von Dr. Norbert Giovannini, der die Geschehnisse rund um den Novemberpogrom von 1938 beleuchtete. Dr. Giovannini bot einen chronologischen Überblick über das schreckliche Geschehen, das die jüdische Gemeinschaft in Rohrbach und darüber hinaus beschädigte. Sein tiefes Verständnis für die jüdische Geschichte wurde im Jahr 2020 mit dem Obermayer German Jewish History Award anerkannt, was sein Engagement für dieses wichtige Thema unterstreicht.
Emotionale Momente und musikalische Begleitung
Ein besonders bewegender Teil der Gedenkfeier war die Aufführung einiger Jugendlicher der katholischen Johannesgemeinde, die die Namen der ehemaligen jüdischen Bewohner von Rohrbach vortrugen. Diese persönliche Note verlieh der Veranstaltung eine tiefgreifende und emotionale Dimension. Darüber hinaus wurde die Veranstaltung musikalisch von Anne Kloos und Charly Hanenberg begleitet, deren Lieder die Atmosphäre des Gedenkens maßgeblich verstärkten.
Die Gedenkfeier setzte ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und erinnerte die Teilnehmer daran, wie wichtig es ist, den Opfern von einst eine Stimme zu geben und die Erinnerungen an diese dunkle Zeit in der Geschichte lebendig zu halten. Solche Veranstaltungen sind von überragender Bedeutung, denn sie fördern das Bewusstsein und das Verständnis für die Gräueltaten der Vergangenheit, die sich nicht wiederholen dürfen.
Ein herzlicher Dank geht an den Stadtteilverein Rohrbach und den punker e.V. für ihren unermüdlichen Einsatz. Durch das jährliche Gedenken wird ein wertvoller Beitrag zur Aufarbeitung und Erinnerung geleistet, und es wird eine Brücke zu den zukünftigen Generationen geschlagen, um die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen. Die Veranschaulichung der Geschichte, unterstützt durch engagierte Redner und die lokale Gemeinschaft, trägt entscheidend dazu bei, dass auch heute noch Aufmerksamkeit auf die Themen von Vorurteilen und Hass gelenkt wird.
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass die Erinnerung an die Pogromnacht nicht nur eine Pflicht ist, sondern auch eine Chance, das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen und gemeinsame Werte wie Toleranz und Akzeptanz zu fördern. Die Menschen in Rohrbach haben gezeigt, dass sie bereit sind, für eine Zukunft zu kämpfen, in der Antisemitismus und Diskriminierung keinen Platz haben.
Weitere Informationen zu diesem Gedenkakt und der Historie sind zu finden bei www.mrn-news.de.
