In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 2022 kam es zu einem aufsehenerregenden Vorfall, als Diebe mehrere Friedhöfe in der Region Oberwart heimsuchten. Die Täter schlichen sich in die Anlagen in Oberwart, Pinkafeld, Pinggau und Rohrbach an der Lafnitz und entwendeten eine Vielzahl von Grabschmuck und -gegenständen, darunter Kreuze, Vasen und Statuen. Nach ersten Schätzungen überstieg der Wert der gestohlenen Objekte die Summe von 5.000 Euro, was den Tatbestand des gewerbsmäßigen Diebstahls untermauerte.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein 31-jähriger Mann, der nun vor Gericht gestellt wurde. Dieser Komplize war bereits per europäischem Haftbefehl gesucht worden und wurde in seiner Heimat festgenommen, bevor er nach Österreich ausgeliefert wurde. Die Vorgeschichte des Angeklagten ist nicht gerade makellos, da sein Strafregister bereits zehn Einträge vorweist, darunter eine Verurteilung wegen Diebstahls. Dies wirft ein kritisches Licht auf seine Teilnahme an den nächtlichen Aktionen.
Das Geständnis
Bei der Vernehmung gestand der Angeklagte grundsätzlich seine Schuld, fiel jedoch auf, dass seine Rolle geringer sei als die des Haupttäters. Er gab an, lediglich beim Abtransport der Beute geholfen und in der Rolle eines „Schmiers“ agiert zu haben, indem er die Umgebung bewachte. Laut seiner Aussage kenne er den Haupttäter aus einem Hotel in Szombathely, wo dieser eines Tages mit einer Marienstatue auftauchte und nach Hilfe bat.
Obwohl er sich seiner Sache bewusst war und die Herkunft der gestohlenen Gegenstände erkannte, war der Mann der Meinung, dass seine Rolle nicht als schwerwiegend einzustufen sei. Ein weiterer Aspekt des Prozesses war die genaue Art der Beute. So erklärte er, dass am Friedhof in Oberwart bereits „die Kupfersachen abmontiert“ gewesen seien, was bedeutet, dass das gestohlene Gut nicht nur unachtsam behandelt, sondern gezielt angegriffen wurde.
Der Markt für gestohlene Waren
Was mit den gestohlenen Gegenständen passierte, war ebenfalls ein dichter Nebel: Der Angeklagte berichtete, dass sein Komplize die Beute zu einem Kupfer-Kilopreis verkauft habe, wobei er selbst einen Teil des Erlöses erhielt, der sich auf etwa 100.000 Forint – rund 242 Euro – belief. Dies verdeutlicht das Ausmaß der finanziellen Motivation hinter diesen kriminellen Aktivitäten.
Nach einer eingehenden Prüfung der Beweise und Außerachtlassung seiner nicht gerade glanzvollen Vergangenheit wurde der Ungar schließlich zu 36 Monaten Haft verurteilt. Ein Teil dieser Strafe hat er bereits verbüßt, und der Angeklagte nahm das Urteil an.
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