Am vergangenen Samstag erlebte der USV Brand-Nagelberg vor dem ersten Heimspiel gegen Hartl Haus ein unerwartetes Dilemma, das für Ratlosigkeit sorgte. Bei der Eingabe der Mannschaftsaufstellung in ein Online-System tauchte eine Fehlermeldung auf. Der Grund dafür war schnell gefunden: Die Brander hatten lediglich sieben der geforderten acht Eigenbau-Spieler in der Aufstellung, was dazu führte, dass der Neuzugang und Stürmer Niklas Tampier nicht mitspielen konnte.
Die Situation sorgte für Verwirrung, denn es stellt sich die Frage, wie es trotz des Engagements der Funktionäre zu solch einem Missverständnis kommen konnte. Den Kern der Problematik bildet die Zuordnung des Spielers Jürgen Haimböck, der im Rahmen einer früheren Spielgemeinschaft mit SC Nagelberg gespielt hatte und dadurch seinen Eigenbau-Status verloren hat. Haimböck, der bereits viereinhalb Jahre bei Brand-Nagelberg verbracht hat, wird beim SC Nagelberg als Eigenbau-Spieler gezählt, nicht jedoch bei Brand-Nagelberg, der seit der Auflösung der Spielgemeinschaft unabhängig agiert.
Unklare Spielberechtigungen
Die Unklarheit über den Status von Haimböck führte dazu, dass die Mannschaft für das Match gegen Echsenbach nicht gut aufgestellt war. Der Stellvertreter des Obmanns, Andreas Führer, äußerte Bedenken und erklärte, man wolle das Thema mit dem Niederösterreichischen Fußballverband klären, aber nicht mit der Erwartung, dass sich daran etwas ändern wird. „Wir werden versuchen, das mit dem NÖFV zu klären, glauben aber nicht, dass sich am Status Quo etwas ändert“, fügte er hinzu.
Aufgrund dieses Missgeschicks musste Spielertrainer Markus Dangl den Kader unmittelbar vor dem Spiel anpassen, wobei Niklas Tampier die unglückliche Wahl war, die Zuschauerränge zu nehmen. Führer bedauerte die Entscheidung: „Es tut mir leid für Niklas. Er ist immer da und trainiert fleißig“, bemerkte er, auch wenn er sich dann die Frage stellte, wie es überhaupt so weit kommen konnte.
Die personelle Krise des Vereins trug zur angespannten Situation bei. Vor der Saison war der Kader durch Verletzungen von Schlüsselspielern stark geschrumpft. Vojtech Preucil und Jan Marhoun drohten lange auszufallen, während andere Spieler wie Philip Brückl und Julian Stubenvoll ebenfalls verletzt waren. In der Eile wurde Michal Stropek verpflichtet, jedoch stellte sich heraus, dass Preucil und Marhoun schneller zurückkehren konnten als erwartet, was das Problem noch verschärfte.
Die Auswirkungen auf die Mannschaft
Im Ergebnis führte die momentane Ausnahmesituation dazu, dass das Durchschnittsalter der Startelf am Samstag auf 32,6 Jahre anstieg, obwohl viele der verletzten Eigenbau-Spieler unter 25 waren. Das Team musste zwischen den Eigenbau-Spielern und den Legionären so balancieren, dass die maximal erforderliche Zahl von 16 Spielern erreicht wurde. Am Samstag standen lediglich zwei von acht Eigenbau-Spielern in der Startformation, ergänzt durch sechs Legionäre.
Die Regelung, die mindestens acht Eigenbau-Spieler vorsieht, die zwei Jahre lang ununterbrochen beim Verein spielen müssen, sowie die maximalen zwei Spieler ohne Status, zeigt, wie kompliziert die Spielberechtigungen im Amateurfußball sein können. „Ich musste so knapp vor dem Spiel rasch reagieren und entschied, Tampier zu streichen“, sagte Markus Dangl. „In Zukunft werde ich rotieren und von Spiel zu Spiel entscheiden“, fügte er hinzu und nahm an, dass zukünftige Ausfälle ohne Status mehr Spielraum schaffen können.
Das Eigenbau-Problem, das Brand-Nagelberg in dieser Saison begleitet, wird entscheidend für die Leistung des Teams sein. Eine Entspannung der Lage wird erst im Winter erwartet, wenn Peter Sulek den Eigenbau-Status erreicht. Bis dahin muss der Verein flexibel bleiben und sicherstellen, dass die Aufstellung den Anforderungen des Verbandes entspricht.