In einem jüngsten Treffen des IHK-Regional-Ausschusses für den Kreis Pfaffenhofen haben lokale Wirtschaftsvertreter betont, wie entscheidend die Rolle der Schulen für die Gewinnung neuer Auszubildender ist. Eduard Kastner, der Vorsitzende des Ausschusses, unterstrich: "Neue Azubis gewinnen wir nur mit den Schulen und an den Schulen." Sein Appell ist ein Zeichen für die Notwendigkeit, die Berufsorientierung in den Schulen zu intensivieren.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat in Zusammenarbeit mit dem Kommunal-Unternehmen für Struktur-Entwicklung im Landkreis (KUS) verschiedene Maßnahmen entwickelt, um die duale Ausbildung bei Schülerinnen und Schülern bekannter zu machen. Dies findet auch im Rahmen von Events wie der Ausbildungsmesse "IHKjobfit!" in Ingolstadt statt. Bei der Besprechung haben KUS-Chef Johannes Hofner und Catherine Schrenk von der IHK-Geschäftsstelle einige dieser Initiativen vorgestellt.
Berufsorientierung: Ein dringendes Bedürfnis
Als entscheidendes Hilfsmittel für die Berufsorientierung stellte Hofner den "Ausbildungs-Kompass" vor, der etwa 180 Unternehmen und 128 Berufe präsentiert. 3500 Exemplare des Katalogs werden an 21 Schulen verteilt, um den Schülern und ihren Familien einen Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zu bieten. Die Resonanz darauf ist durchweg positiv.
Veronika Müller, Personal-Leiterin beim IT-Unternehmen "Prosis", wies hingegen auf die Herausforderungen beim Azubi-Recruiting hin. "Azubis sind hart umkämpft", so Müller, und viele Bewerbungen erfüllen nicht die notwendigen Standards. Ein häufiges Problem ist eine unzureichende Vorbereitung der Schüler auf Vorstellungsgespräche oder fehlende Praktika, die praxisnahe Einblicke in die Berufswelt bieten könnten.
Die Unternehmer sind sich einig: Die aktuelle Berufsorientierung an den Schulen ist unzureichend. Eduard Kastner forderte mehr Zeit und Inhalte für die Berufsorientierung in den Schulplänen. Zudem sollten echte Azubis als "IHK-Ausbildungs-Scouts" in die Schulen kommen und von ihren Erfahrungen berichten.
Beate Kempf, Unternehmerin aus Rohrbach, schlug vor, die Praktikums-Woche in der neunten Klasse aufzuteilen, sodass Schüler mehrere Betriebe kennenlernen könnten. Diese Idee fand viel Zuspruch unter den Anwesenden.
Kastner fragte auch nach dem Engagement der Politik zur Verbesserung der Berufsorientierung an Schulen: "Das muss besser anerkannt werden. Lehrkräfte sollten die Bedeutung ihrer Rolle als Impulsgeber für die duale Ausbildung erkennen." Dies umfasst Initiativen, die den Lehrern helfen, die Ausbildungsangebote der Unternehmen besser kennenzulernen.
Ein weiteres Thema bei der Sitzung war ein Positionspapier zur Mobilität im Landkreis, das einflussreiche Punkte zur Anbindung und den Bedürfnissen der Auszubildenden behandelt. Die Notwendigkeit, den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern, ist ein zentraler Aspekt, da viele Auszubildende auf diesen angewiesen sind, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Die IHK betont die Notwendigkeit einer besseren Vernetzung der Verkehrsangebote und fordert auch Maßnahmen zur Reduzierung der Bürokratie in diesem Sektor. Kastner fasst zusammen: "Geht es um die Mobilität von Menschen und Wirtschaft, so muss der Bürokratie-Abbau in diesem Bereich genau betrachtet werden." Er hinterfragt die bestehenden Regulierungssysteme, die oft die Handlungsfähigkeit der Unternehmen einschränken.
Die Ergebnisse dieser Sitzung verdeutlichen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Lehrern und der Wirtschaft ist, um die duale Ausbildung attraktiver zu gestalten und den Herausforderungen des Arbeitsmarktes entgegenzuwirken. Um mehr über diese Themen und die aktuelle Situation in der Region zu erfahren, findet sich eine umfassende Übersicht im Bericht auf pfaffenhofen-today.de.
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