ROHRBACH-BERG. Die Leidenschaft für Marken und deren Bedeutung wird durch die neuesten Erkenntnisse von Michael Brandtner aus Rohrbach-Berg eindrucksvoll beleuchtet. In seinem vierten Buch mit dem Titel „Siegermarken“ hat der erfahrene Markenexperte 30 Jahre geballte Beratungskompetenz zusammengefasst. Die Leser erhalten hier wertvolle Einblicke in die Mechanismen erfolgreicher Markenbildung.
Markenexperte Brandtner zieht klare Linien, wenn es darum geht, was eine starke Marke ausmacht. „Eine wirklich starke Marke ist bei einer konkreten Kaufentscheidung die erste Wahl“, erklärt er. Wenn Kunden an Fastfood denken, fällt als erstes McDonald’s ein; bei der Suche nach einem Energydrink ist es Red Bull, und für Kurzvideos ist TikTok der unangefochtene Favorit. Doch was ist mit kleineren, regionalen Marken? Hier sieht Brandtner großes Potenzial.
Markenstrategien im Mühlviertel
Er glaubt, dass lokale Unternehmen wie Loxone, Strasser und ÖkoFen sich ebenfalls stark positionieren können. „Loxone steht für Smarthome, Strasser für hochwertige Küchenarbeitsplatten, und ÖkoFen für Pelletsheizungen. Es wäre wünschenswert, dass diese Unternehmen das Prinzip der starken Marken verinnerlichen“, so Brandtner. Dies beginnt nicht mit der eigenen Marke, sondern mit den Überlegungen der Kunden.
„Die erste Aufgabe ist es, die Positionen der Wettbewerber zu erkunden und dann eine eigene, unbesetzte Nische zu finden“, erläutert Brandtner. Er verweist auf die Landwirtschaftsschule Schlägl, die einst als eine von vielen galt, sich aber erfolgreich als die erste rein biologische Landwirtschaftsschule Österreichs positionierte. Diese strategische Entscheidung verwandelte sie von einem Mitläufer zu einer revolutionären Marke.
Siegermarken denken anders
Der Autor thematisiert in seinem Buch auch, dass das Streben vieler Unternehmen, wie Marktführer zu agieren, oft zu kurz greift. Ein Beispiel ist Red Bull, das in den 1990er Jahren mit seinem Energydrink ein völlig neues Segment erschuf. Brandtner fragt provokant: „Wo wäre Red Bull heute, wenn das Unternehmen statt des ersten Energydrinks ein weiteres Cola-Getränk auf den Markt gebracht hätte? Nirgendwo!“
Zudem hebt Brandtner hervor, dass es bei der Markenbildung auf die mentale Dominanz ankommt. Diese Dominanz erreicht eine Marke durch den Mut, sich klar und prägnant zu präsentieren. „Marken müssen sowohl verbal als auch visuell herausstechen, um im Kopf der Verbraucher zu bleiben“, so Brandtner.
In seinem Buch beschreibt Brandtner auch zehn Denkmuster, die den Aufbau und die Führung einer Siegermarke betreffen. „Das wichtigste Denkmuster ist Nummer sechs, Dominanz“, erläutert er. Hierbei geht es darum, einen ausgewählten Markt nicht nur in der Wahrnehmung, sondern auch tatsächlich zu dominieren, was für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellt.
Die Nähe zu potenziellen Klienten und die Fähigkeit, sich auf die Kundenwünsche einzustellen, sind für die Marke von essenzieller Bedeutung. Brandtner sieht großes Potenzial für Unternehmen, die diese Prinzipien verinnerlichen. Weitere Informationen über den Ansatz von Brandtner und seine Erkenntnisse finden sich im ausführlichen Bericht auf www.tips.at.